ProSiebenSat.1 verkleinert nochmals den Vorstand
jh – Der US-Amerikaner Jan Frouman (Jahrgang 1971) wird nach 15 Jahren den Fernseh- und Internetkonzern ProSiebenSat.1 im kommenden Frühjahr verlassen. Der für das Produktionsgeschäft zuständige Vorstand verlängert seinen Vertrag nicht, der Ende Februar ausläuft. Er ist nach Christof Wahl der zweite Vorstand, der seinen Posten seit dem Antritt des neuen Vorsitzenden Max Conze aufgibt. Conze, der frühere Chef des britischen Staubsaugerherstellers Dyson, leitet den Konzern in Unterföhring bei München seit Juni dieses Jahres.Wie nach Wahls Abgang wird auch Froumans Posten im Vorstand nicht mehr besetzt. Das Topgremium verkleinert sich damit auf vier Mitglieder. Vor zwei Jahren waren es noch sieben. Der damalige Vorstandsvorsitzende Thomas Ebeling hatte die Vergrößerung mit dem Ausbau des Geschäfts und dem Aufbau eines Kandidaten für seine Nachfolge begründet.Nachfolger Froumans als Leiter der Produktionssparte, den Red Arrow Studios, wird der Brite James Baker (54). Er wird von London aus als Präsident die Gruppe mit 20 Fernsehproduktionen in sieben Ländern führen, bleibt zudem Chief Operating Officer und wird direkt an Conze berichten. Der Konzernchef leitet selbst das Unterhaltungsgeschäft, die größte der drei Säulen. Die Synergien mit Red Arrow sollen künftig besser genutzt werden. Dafür werde ein Lenkungskreis gebildet, kündigte ProSiebenSat.1 an. Ziel ist auch, den Anteil der deutschen Produktionen von Red Arrow deutlich zu erhöhen. Bisher liegt dieser für die Sendergruppe nur bei 13 %.Mit mehr deutschem Programminhalt will Conze Anteile im Zuschauermarkt zurückgewinnen. Amerikanische Serien haben im Fernsehen an Attraktivität verloren – zugunsten von Video-on-Demand-Anbietern wie Netflix. Die deutsche Serie “Alles oder nichts” startete vor kurzem jedoch ganz schwach auf Sat.1.