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Rio Tinto gibt "JS" den Laufpass

hip - Mit der Entscheidung, ein paar Ureinwohnerhöhlen zu opfern, um das darunterliegende Eisenerz abbauen zu können, hätte sich Jean-Sébastien "JS" Jacques (48) vor ein paar Jahrzehnten des Beifalls der Anteilseigner wohl noch sicher sein können....

Rio Tinto gibt "JS" den Laufpass

hip – Mit der Entscheidung, ein paar Ureinwohnerhöhlen zu opfern, um das darunterliegende Eisenerz abbauen zu können, hätte sich Jean-Sébastien “JS” Jacques (48) vor ein paar Jahrzehnten des Beifalls der Anteilseigner wohl noch sicher sein können. Doch auch beim Bergbaukonzern Rio Tinto haben sich die Dinge geändert. Wie das Unternehmen mitteilt, haben große Anteilseigner ihrer Besorgnis über die Vorgänge Luft gemacht. Australian Super, Hesta, der Australian Council of Superannuation Investors und große britische Anleger wollten sich nicht damit zufriedengeben, den Verantwortlichen dafür die Boni zu kürzen.Jacques werde sein Amt niederlegen, hieß es nun. Er bleibe noch bis März 2021, oder bis ein geeigneter Nachfolger gefunden ist, an Bord. Er hatte die Führung des Konzerns 2016 übernommen und gehört seit zwei Jahren dem European Roundtable of Industrialists (ERT) an. Auch eine Reihe nachrangiger Manager wird das Unternehmen verlassen müssen. Auslöser der Empörung war die Zerstörung von heiligen Stätten der Aborigines im westaustralischen Pilbara, unter denen sich rund 8 Mill. Tonnen hochwertiges Eisenerz im Wert von geschätzt 75 Mill. Pfund befanden. In der Juukan Gorge hatten Archäologen Belege für menschliche Bewohner gefunden, die 46 000 Jahre zurückreichten. Das australische Parlament hat eine Untersuchung des Vorgangs eingeleitet.