Die IT-Branche lockt

Rishi Sunaks goldener Fallschirm trägt ihn zu Microsoft

Der ehemalige britische Premierminister Rishi Sunak erweitert sein Tätigkeitsspektrum. Er berät künftig auch Microsoft und Anthropic.

Rishi Sunaks goldener Fallschirm trägt ihn zu Microsoft

Rishi Sunaks goldener Fallschirm trägt ihn zu Microsoft

hip London

Rishi Sunak (45) wird künftig nicht nur seinen ehemaligen Arbeitgeber Goldman Sachs beraten, sondern auch Microsoft und das KI-Start-up Anthropic. Keir Starmers Amtsvorgänger hatte während seiner Amtszeit eine Reihe von Initiativen zum Thema Künstliche Intelligenz angestoßen. Auf dem AI Safety Summit im November 2023 kündigte Microsoft an, 2,5 Mrd. Pfund in KI-Infrastruktur und Ausbildung zu investieren.

Beim Besuch von US-Präsident Donald Trump im September wurden weitere 22 Mrd. Pfund für KI-Infrastruktur und deren Betrieb versprochen. Amazon und Microsoft verfügen über ein Duopol in Sachen Cloud-Computing. Das für solche Tätigkeiten von Politikern zuständige parlamentarische Gremium Acoba (Advisory Committee on Business Appointments) gab deshalb ein paar Empfehlungen ab, an die sich Sunak halten muss.

Zurückhaltung empfohlen

Er darf sich zwei Jahre lang (ab Juli 2024) nicht persönlich für Microsoft als Lobbyist mit der britischen Regierung oder öffentlichen Institutionen ins Benehmen sitzen. Ebenso lange darf er Microsoft nicht bei öffentlichen Ausschreibungen aus Großbritannien beraten. Seine Beratertätigkeit müsse sich auf strategische, makroökonomische und geopolitische Fragen beschränken.

Sunak, der im Juli 2024 Keir Starmer Platz machen musste, hatte im Jahr 2000 ein Sommerpraktikum bei Goldman Sachs absolviert. Von 2001 bis 2004 arbeitete er als Analyst für das Institut. Er war der erste nicht weiße Premierminister Großbritanniens. Seine Frau Akshata ist die Tochter von Nagavara Ramarao Narayana Murthy, der den indischen IT-Dienstleister Infosys mitgegründet hat.

Erfahrung im Hedgefondsgeschäft

Er sitzt für den Wahlkreis Richmond & Northallerton im Unterhaus und gehört den Konservativen an. Vor seinem Einzug ins Unterhaus vor zehn Jahren arbeitete er unter anderem für Christopher Hohns Hedgefonds TCI und den Hedgefonds Theleme Partners.

Ehemalige Politiker werden von Banken und Unternehmen gerne unter Vertrag genommen. Den ehemaligen Labour-Schatzkanzler Alistair Darling trug sein goldener Fallschirm zu Morgan Stanley. Den früheren Labour-Premier Gordon Brown nahm der Vermögensverwalter Pimco als Berater. Tony Blair zog es einst zu J.P. Morgan. David Cameron betätigte sich in Whitehall als Klinkenputzer für das vermeintliche Fintech-Wunderkind Lex Greensill.