Sixt Leasing tauscht schon wieder den CEO aus
sck – Nach nur einem Jahr an der Spitze von Sixt Leasing ist für Thomas Spiegelhalter wieder Schluss. Das Leasingunternehmen aus Pullach bei München teilte am Dienstagabend nach Börsenschluss ad hoc mit, dass zum 1. Januar 2019 Michael Martin Ruhl das Ruder übernehme. Der 47-jährige Manager löst den 54 Jahre alten Betriebswirt ab, der sein Amt erst Anfang dieses Jahres antrat. Über die Gründe für den Wechsel machte die Firma keine näheren Angaben. Aufsichtsratchef Erich Sixt, der zugleich Vorstandschef des Großaktionärs Sixt SE (41,9 %) ist, bedankte sich bei Spiegelhalter für dessen “Einsatz”, wie Sixt Leasing in einer Pressemitteilung schreibt. Spiegelhalter habe den Aufsichtsrat gebeten, seinen Vertrag zum 31. Dezember 2018 vorzeitig aufzulösen. Diesem Wunsch habe das Gremium “entsprochen”. Worte des Bedauerns fehlen. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass der bisherige CEO mit dieser Art der Trennung einem Rausschmiss zuvorkam.Und in der Tat agierte Spiegelhalter in der kurzen Zeit seines Wirkens ohne Fortune. Seit seinem Amtsantritt sackte der Aktienkurs um über die Hälfte ab. Am Mittwoch reagierten die Anleger auf den CEO-Wechsel erleichtert. Das Papier, welches im Mai 2015 zu 20 Euro je Stück an die Börse gekommen war, gewann bis zu 5,4 % auf 12,80 Euro an Wert. Das kann man als klares Urteil der Investoren werten. Erich Sixt zog offensichtlich die Konsequenzen aus der mäßigen geschäftlichen Entwicklung des Unternehmens unter Spiegelhalters Regie. Zuletzt bremste die Umstellung auf das neue Abgasprüfverfahren WLTP das Retail-Neugeschäft. Mit der Umstellung tun sich Daimler und Volkswagen schwer.Der 74-jährige Firmenpatriarch warb vor einem Jahr den Manager vom Wettbewerber Beresa ab mit dem Ziel, die Expansionsdynamik zu beschleunigen. Spiegelhalter folgte Ende 2017 auf Rudolf Rizzolli. Nun soll’s der Neue richten. Der Bankkaufmann Ruhl ist seit fünf Jahren Geschäftsführer beim Konkurrenten Hannover Leasing.