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Stadler erhält Abfindung nur bei erwiesener Unschuld

mic - Volkswagen hat aus dem Fall Christine Hohmann-Dennhardt gelernt: Für die Trennung vom Audi-Vorstandschef Rupert Stadler hat der Konzern Konditionen ausgehandelt, die nicht an die hohe Zahlung an die ehemalige Ethikchefin heranreichen. Zwar...

Stadler erhält Abfindung nur bei erwiesener Unschuld

mic – Volkswagen hat aus dem Fall Christine Hohmann-Dennhardt gelernt: Für die Trennung vom Audi-Vorstandschef Rupert Stadler hat der Konzern Konditionen ausgehandelt, die nicht an die hohe Zahlung an die ehemalige Ethikchefin heranreichen. Zwar wurden in einer Mitteilung keine Zahlen genannt. Jedoch dürfte zusätzliches Geld in einstelliger Millionenhöhe nur fließen, sollte der inhaftierte Stadler seine Unschuld gerichtsfest beweisen können. Lediglich die erdienten Beträge – deutlich weniger als 1 Mill. Euro – werden ausgezahlt. Hohmann-Dennhardt dagegen hatte nach ihrem vorzeitigen Ausscheiden bei VW für 2016 gut 10 Mill. Euro kassiert. Der Fall hatte die Debatte über hohe Managergehälter angeheizt. Fokus auf eigene Verteidigung Nach langen Verhandlungen und mehrfachen Aufschüben haben die Volkswagen- und Audi-Aufsichtsräte die Vereinbarung mit Rupert Stadler per Telefon abgesegnet. Stadler scheide mit sofortiger Wirkung aus den Unternehmen aus und sei nicht mehr für den Konzern tätig, teilte das Unternehmen mit: “Hintergrund ist, dass Herr Stadler aufgrund seiner andauernden Untersuchungshaft nicht in der Lage ist, seine Aufgaben als Mitglied des Vorstands zu erfüllen und sich stattdessen auf seine Verteidigung konzentrieren will.” Die vertragliche Abwicklung sei an den Verlauf und den Ausgang des Strafverfahrens geknüpft.Mit Stadlers Ausscheiden geht für Audi eine Ära endgültig zu Ende. Der studierte Betriebswirt war im Jahr 1990 zu dem oberbayerischen Autobauer gekommen, im Jahr 2003 in den Vorstand aufgestiegen und Anfang 2007 zum Vorstandsvorsitzenden ernannt worden. Zusätzlich wurde er Anfang 2010 in den Vorstand der Volkswagen AG berufen.Die steile Karriere, die durchaus auch an die Spitze von Volkswagen hätte führen können, brach mit den Abgasmanipulationen von Audi jäh ab. Seit Juli sitzt der 55-Jährige in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft München wirft ihm Behinderung der Ermittlungen rund um den Dieselskandal vor, indem Zeugen beeinflusst worden seien. Stadler bestreitet dies. An der Spitze von Audi steht zurzeit kommissarisch der 57-jährige Vertriebsvorstand Bram Schot.