Ernährungskonzern

Südzucker muss sich neuen Finanzchef suchen

Der langjährige Südzucker-CFO Thomas Kölbl hört im nächsten Jahr auf. Für den oder die Nachfolgerin wird es künftig unter anderem darum gehen, die hohen Schulden des SDax-Konzerns zu reduzieren.

Südzucker muss sich neuen Finanzchef suchen

Thomas Kölbl hört nach
34 Jahren bei Südzucker auf

Der Südzucker-Konzern verliert seinen langjährigen Finanzchef Thomas Kölbl. Der 61-Jährige habe dem Aufsichtsrat mitgeteilt, dass er seinen am 31. Mai 2024 auslaufenden Vorstandsvertrag nicht verlängern werde, teilte der Zuckerproduzent am Mittwoch in Mannheim mit.

Kölbl gehört bei Südzucker fast schon zum Inventar. Fast 34 Jahre war der Diplom-Betriebswirt und ausgebildete Industriekaufmann bei Südzucker beschäftigt, davon knapp 20 Jahre als Mitglied des Vorstands. 1990 startete er als Referent in der Zentralabteilung strategische Unternehmensplanung, Konzernentwicklung und Beteiligungen. Im Vorstand verantwortet er heute unter anderem die Ressorts Controlling, Finanzen, Investor Relations, Recht, Einkauf und Steuern.

Als einer der dienstältesten CFO, die hierzulande in der ersten, zweiten und dritten Reihe der Börsenunternehmen zu finden sind, will Kölbl nun Platz machen für die nächste Generation. "Im 62. Lebensjahr angelangt bin ich zu der festen Überzeugung gelangt, dass es für unser Unternehmen im aktuellen Umfeld, als auch für mich und meine Familie ein guter Zeitpunkt ist, den Stab im Finanzbereich in jüngere Hände zu übergeben“, erklärte der Mountainbike-Liebhaber in einer Mitteilung an die Mitarbeiter.

Bei Südzucker respektiere man die Entscheidung mit großem Bedauern, sagte Aufsichtsratschef Stefan Streng und dankte dem CFO für seine Arbeit: "Er hat das Unternehmen mit seinem ausgeprägten Urteilsvermögen und Weitblick auch durch sehr schwierige Phasen sicher geführt." Der Aufsichtsrat wolle die kommenden Monate nutzen, um die Nachbesetzung zu regeln. Auf wen auch immer die Wahl fällt – der oder die Nachfolgerin wird unter anderem dafür sorgen müssen, den aktuell hohen Schuldenberg des SDax-Konzerns zu senken. Das sei wichtig, da Südzucker in Geschäftsfeldern tätig ist, "die auch künftig eine ausgeprägte Volatilität haben werden", wie Kölbl jüngst in einem Interview der Börsen-Zeitung sagte.

dpa-afx/kro/md Frankfurt