Stühlerücken in der zweiten Reihe

Der neue Unilever-Chef hat zwei Abgänge zu verkraften

Unilever hat aus Sicht des neuen CEO in den vergangenen Jahren nicht genug geliefert. Für die Fokussierung auf 30 "Power Brands" bleiben nicht alle Manager der alten Garde an Bord.

Der neue Unilever-Chef hat zwei Abgänge zu verkraften

Der neue Unilever-Chef
hat zwei Abgänge zu verkraften

hip London

Die Performance von Unilever hat in den vergangenen Jahren nicht dem Potenzial des Unternehmens entsprochen. So sagte es zumindest der neue CEO Hein Schumacher, der Anfang Juli die Zügel von Alan Jope übernahm, bei der Veröffentlichung der Eckdaten zur Geschäftsentwicklung im dritten Quartal. Der Konsumgüterhersteller habe nicht genug geliefert, weder bei der Qualität seines Wachstums, noch mit Blick auf Produktivität und Rendite. Schumacher will ausmisten und sich auf die 30 "Power Brands" konzentrieren, die mehr als 70% zum Umsatz beisteuern.

Damit hat der neue Finanzchef Fernando Fernandez, der bei dieser Gelegenheit ebenfalls vorgestellt wurde, den klaren Auftrag, die Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit zu schließen. Der Chef der Sparte Beauty & Wellbeing wird am 1. Januar das Amt des scheidenden CFO Graeme Pitkethly übernehmen, der seinen Abschied im Mai angekündigt hatte. Fernandez hatte bereits zahlreiche Führungspositionen im Konzern inne. Von 2011 bis 2019 stand er an der Spitze von Unilever Brazil.

Stühlerücken in der zweiten Reihe

Offenbar wollen nicht alle Manager der alten Garde bei dieser Art von Neuanfang mit dabei sein. Hanneke Faber, die Chefin der Sparte Nutrition, und Matt Close, der Chef des zuletzt schwächelnden Eiscremegeschäfts, werden Unilever verlassen. Close hatte mehr als 30 Jahre seiner Karriere bei dem Konzern verbracht. Für Faber wurde noch kein Ersatz benannt. Die Position von Fernandez an der Spitze von Beauty & Wellbeing wird von Priya Nair übernommen, die dort bislang als Chief Marketing Officer fungierte. Closes Position geht an Peter ter Kulve, bislang Chef der Sparte Home Care. Dort übernimmt Chief Marketing Officer Eduardo Campanella die Führung.

Im abgelaufenen Quartal schrumpfte der Umsatz im Vorjahresvergleich um 3,8% auf 15,2 Mrd. Euro, wie die FTSE-100-Gesellschaft per Pflichtveröffentlichung mitteilte. Am schlechtesten entwickelte die Eiscremesparte, deren Erlös um 6,5% zurückging. Am besten lief es für die Sparte Personal Care.