US-Gericht hebt PCB-Urteil auf

Bayer erringt wichtigen Etappensieg

Urteil mit Signalwirkung: Ein US-Berufungsgericht hat ein gegen Monsanto ergangenes Schadenersatzurteil im Zusammenhang mit der Chemikalie PCB aufgehoben. Das hat Folgen für andere Fälle.

Bayer erringt wichtigen Etappensieg

Wichtiger Etappensieg für
Bayer bei PCB-Klagen

US-Berufungsgericht hebt Urteil auf – Kurstreiber für Aktie

ab Düsseldorf

Bayer hat in den USA ein wichtiges Gerichtsverfahren für sich entschieden. Ein Berufungsgericht im US-Bundesstaat Washington hob in der Nacht zum Donnerstag ein 2021 ergangenes Urteil auf und verwies den Fall zurück an die Vorinstanz. In dem Verfahren, in dem es um gesundheitliche Schäden von drei Lehrern aufgrund ihrer Exposition gegenüber der Chemikalie PCB im Schuldgebäude ging, war Bayer zu 185 Mill. Euro Schadenersatz verurteilt worden.

Das Urteil geht nach Einschätzung von Bayer aber weit über den Fall Erickson hinaus. „Dies ist ein bedeutendes Urteil zugunsten von Monsanto, da das Gericht mehrere Fehler identifiziert hat, die sich auf die meisten abgeschlossenen Verfahren des Sky Valley Education Center beziehen“, teilte der Konzern mit. Die Schule befindet sich nordöstlich von Seattle. Die Klagen im Zusammenhang mit der seit langem verbotenen Chemikalie PCB hatte sich Bayer mit der Übernahme von Monsanto eingehandelt.

Meiste Fälle aus dieser Schule

Wie Bayer herausstellt, stammt das Gros der Gerichtsverfahren wegen angeblicher Gesundheitsschäden durch PCB von dieser einen Schule in Washington. Das Berufungsgericht hob in seiner Urteilsbegründung auf verschiedene Faktoren ab. So habe das Gericht die Expositionsnachweise der Kläger als unzuverlässig bewertet. Zudem habe die Vorinstanz den von Bayer vorgebrachten Einspruch wegen überschrittener Fristen zu Unrecht zurückgewiesen.

Auch der ergangene Strafschadenersatz sei zu Unrecht gewährt worden. Die Leverkusener kündigten an, die rechtlichen Möglichkeiten zu prüfen, wie diese Entscheidung für andere Urteile in dem Schulkomplex genutzt werden könne. An der Börse wurde die Nachricht in der Spitze in einen Kurssprung um 5,3% auf 28,82 Euro umgemünzt.

Der Anwalt der Kläger, Richard Friedman, kündigte nach Angaben von Reuters an, den Fall notfalls neu verhandeln zu lassen. Er hoffe aber, dass der Oberste Gerichtshof im Bundesstaat Washington in der Berufung das Urteil „einfach wieder in Kraft setzt“. Der Richterspruch dürfte die gegen Bayer ergangenen Urteile infrage stellen, glaubt das Analysehaus Jefferies. Es gehe um Schadenersatzzahlungen von mehr als 1 Mrd. Dollar.

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