US-Einlagensicherung FDIC wartet auf neuen Chef
det
Die US-Einlagensicherung Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) wird ab kommendem Monat unter neuer Leitung stehen. Nach einer Serie von Auseinandersetzungen mit ihren demokratischen Kollegen hat Jelena McWilliams (48), die 2018 vom früheren Präsidenten Donald Trump ernannt worden war, zum 4. Februar ihren Rücktritt angekündigt. Zwar sprach die aus dem früheren Jugoslawien stammende Juristin von einer „feindlichen Übernahme“ durch die demokratischen Mitglieder der FDIC, die Bankeinlagen garantiert und zudem verschiedene Aufsichtsfunktionen wahrnimmt. Zugrunde liegen dürften dem Abgang aber in Wirklichkeit ein Machtkampf und ideologische Differenzen über die Regulierung von Bankübernahmen und die Bedeutung des Klimawandels für die Branche.
Die Regierung von US-Präsident Joe Biden will offenkundig Fusionen in der Bankenindustrie schärfer überwachen und sicherstellen, dass die Finanzindustrie besser für die Folgen des Klimawandels gerüstet ist. McWilliams hingegen hatte einschlägige Warnungen, die der Financial Stability Oversight Council (FSOC) in einem Bericht ausgesprochen hatte, heruntergespielt.
Auch lehnte McWilliams, das einzige republikanische Vorstandsmitglied bei der FDIC, die striktere Regulierung aufstrebender Fintech-Unternehmen ab. Umstritten war im Vorstand zudem ihre Überlegung, Stablecoins, die an den Dollar gebunden sind, möglicherweise von der staatlichen Einlagensicherung decken zu lassen.
McWilliams hatte vor ihrer Ernennung an die FDIC-Spitze als Beraterin für republikanische Senatoren gearbeitet. Kommissarisch wird während der kommenden Wochen Martin Gruenberg (68) bei der FDIC die Geschäfte führen. Gruenberg sitzt dort seit 2005 im Vorstand, wurde 2012 vom damaligen Präsidenten Barack Obama zum Vorsitzenden ernannt und später von McWilliams abgelöst. Bereits kommende Woche könnte Biden einen Kandidaten für McWilliams’ Nachfolge vorschlagen.