Bundestagsnachwahl in Berlin

Vier Bundestagsabgeordnete müssen ihren Hut nehmen

Die teilweise Wiederholung der Bundestagswahl in Berlin ändert an der Zusammensetzung des Parlaments wenig: Vier der bisherigen Abgeordneten müssen allerdings ihren Hut nehmen.

Vier Bundestagsabgeordnete müssen ihren Hut nehmen

Kühnert verteidigt Direktmandat
bei Wiederholung der Berlin-Wahl

ahe Berlin

Bei der Wiederholung der Bundestagswahl in Teilen Berlins hat es keine Änderungen bei den Direktmandaten gegeben. So konnte sich SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert knapp den ersten Platz im Wahlkreis Tempelhof-Schöneberg vor der Grünen Renate Künast sichern. Der frühere Regierende Bürgermeister von Berlin Michael Müller verteidigte sein Direktmandat gegen Bundesfamilienministerin Lisa Paus. Und auch Stefan Gelbhaar (Grüne) und Monika Grütters (CDU), deren Mandate ebenfalls umkämpft waren, konnten sich noch einmal durchsetzen.

In den 455 von 2.256 Berliner Wahlbezirken, in denen am Sonntag neu abgestimmt wurde, verloren SPD und FDP deutlich. Es profitierten CDU und AfD. Die Grünen blieben stabil auf hohem Niveau. Das bundesweite Gesamtergebnis von 2021 änderte sich damit allerdings nur minimal: Die FDP (11,4%) und die Grünen (14,7%) verloren jeweils 0,1 Prozentpunkte. CDU (19,0%) und AfD (10,4%) gewannen je 0,1 Prozentpunkte. Keine Änderungen gab es für SPD (25,7%) und die Linke (4,9%).

Für vier der bisherigen Bundestagsabgeordneten hat die Wiederholungswahl allerdings bittere Konsequenzen: Wegen der niedrigen Wahlbeteiligung von lediglich 51% fallen vier der Berliner Mandate weg: Ein Mandat der FDP wird ersatzlos gestrichen. Dies trifft den liberalen Abgeordneten Lars Lindemann. Der Bundestag hat damit künftig statt 736 nur noch 735 Abgeordnete. Dreimal gehen die Mandate aus der Hauptstadt nun an andere Landesverbände: Die Grüne Nina Stahr muss ihrer nordrhein-westfälischen Parteikollegin Franziska Krumwiede-Steiner Platz machen, die Sozialdemokratin Ana-Maria Trasnea ihrer niedersächsischen Genossin Angela Hohmann. Bei den Linken muss zudem Pascal Meiser den Bundestag verlassen. Die eigentlich vorgesehene Nachrückerin Christine Buchholz aus Hessen schlug das Mandat allerdings aus, so dass der frühere Abgeordnete Jörg Cezanne von den Berliner Ergebnissen profitiert und bis Herbst 2025 erneut ins Parlament einzieht.