Vorstand Leukert verlässt SAP Knall auf Fall
scd – Der Softwarekonzern SAP trennt sich überraschend und mit sofortiger Wirkung von Vorstandsmitglied Bernd Leukert. Dieser habe sich einvernehmlich mit dem Aufsichtsrat auf sein sofortiges Ausscheiden verständigt, teilten die Walldorfer in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag mit. Zu den Gründen schwieg sich das Unternehmen aus und äußerte sich auch nicht dazu, ob nun ein weiteres Vorstandsmitglied gesucht werden müsse.Für den Moment ist zunächst eine interne Lösung gefunden worden. Der Aufsichtsrat der SAP SE habe entschieden, den Vorstandsvertrag von Michael Kleinemeier bis Ende 2020 zu verlängern, heißt es in der Mitteilung weiter.Der 1967 geborene Leukert hat den Bereich Digital Business Services seit Jahresbeginn zusammen mit dem zehn Jahre älteren Kleinemeier geleitet. Mit dessen Wechsel in den Ruhestand hätte Leukert den Bereich zum Jahresende allein übernehmen sollen. Von Mitte 2014 bis Ende 2018 war der SAP-Manager Entwicklungsvorstand, wurde in dieser Funktion aber zum Jahreswechsel von Jürgen Müller abgelöst, der mit 36 Jahren zum jüngsten Mitglied im SAP-Vorstand wurde.Auch im Lichte der kurzfristigen Trennung lobte SAP die Karriere, die der Wirtschaftsingenieur bei den Walldorfern seit seinem Unternehmenseintritt 1994 hingelegt habe. So sei Leukert an zahlreichen Initiativen und Entwicklungen erfolgreich beteiligt gewesen. Zu Themen wie Geschäftsanwendungen, Industrie 4.0 und Digitalisierung genieße er in der Technologiebranche einen ausgezeichneten Ruf. “Bernd Leukert hat viel zum Erfolg der SAP beigetragen”, betonte der Mitgründer und Aufsichtsratsvorsitzende Hasso Plattner. “Wir danken ihm für sein Engagement und seinen langjährigen Einsatz für das Unternehmen.”Zu den künftigen Plänen Leukerts schwieg sich Plattner derweil ebenso aus wie der scheidende Vorstand selbst. “Ich bin sehr stolz darauf, Teil des SAP-Vorstands gewesen zu sein und die bahnbrechendste Innovation unserer Branche, SAP S/4Hana, am Markt eingeführt zu haben”, sagte Leukert. “Ich danke Hasso Plattner und dem Aufsichtsrat herzlich für ihr langjähriges Vertrauen und ihre Unterstützung.” Der Aufsichtsratschef freue sich darüber, dass Kleinemeier, der von den Kunden sehr geschätzt werde, bereit sei, dem Unternehmen in Zukunft weiter zur Verfügung zu stehen.