Wolf Hartmut Prellwitz
jh – Wolf Hartmut Prellwitz, der langjährige Vorstandsvorsitzende von IWKA, ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Der promovierte Jurist trug in den achtziger und neunziger Jahren entscheidend dazu bei, aus dem Karlsruher Unternehmen – heute Kuka in Augsburg – einen Technologiekonzern zu formen. Der in Ostpreußen geborene Prellwitz war 1978 in den Vorstand von IWKA gekommen – u. a. nach den Stationen Gutehoffnungshütte und Klöckner & Co. Im Jahr darauf wurde er zum Vorsitzenden berufen. Bis 1996 blieb er mehr als 17 Jahre in dieser Funktion. In dieser Zeit sanierte der Vorstand die Unternehmensgruppe und bildete die erste deutsche Managementholding mit dezentraler Struktur. 1980 zog sich die Familie Quandt als Hauptaktionär von IWKA zurück. Die Abkürzung stand für Industrie-Werke Karlsruhe Augsburg. Prellwitz konzentrierte das Unternehmen auf die Kundengruppen Auto- und Konsumgüterindustrie sowie Energieversorgung. Nach dem Ende seiner Zeit im Vorstand war Prellwitz sieben Jahre lang bis 2003 Vorsitzender des Aufsichtsrats von IWKA. Eine Abkühlphase gab es damals nicht. Nach seinem Rückzug wurde er zum Ehrenvorsitzenden des Aufsichtsrats ernannt. Von 1988 bis 2004 war er auch Aufsichtsrat von ZF Friedrichshafen, die letzten eineinhalb Jahre als Chef. IWKA wurde 2005 in Kuka umbenannt und der Sitz von Karlsruhe nach Augsburg verlagert. Zuvor hatte der US-Investor Guy Wyser-Pratte den Strategiewechsel mit der Konzentration auf Industrieroboter durchgesetzt und mehrere Vorstände und Aufsichtsräte zu Fall gebracht. Prellwitz hatte sich da aber schon verabschiedet.