Zeal Network wird auf der Suche nach einem neuen CEO fündig
Online-Lotterieanbieter Zeal
wird auf CEO-Suche fündig
md Frankfurt
Stefan Tweraser ist mit Wirkung zum 15. September zum neuen Vorstandschef von Zeal Network bestellt worden. Wie der „Marktführer für Online-Lotterien in Deutschland“ weiter mitteilt, werde der 55-Jährige bereits am 25. August als Mitglied des Vorstands in das Unternehmen eintreten. Tweraser folgt auf Helmut Becker, der sich im März 2025 entschieden hatte, seinen laufenden Vertrag nicht zu verlängern und in Zukunft eigenen unternehmerischen Tätigkeiten nachzugehen. Becker werde sein Amt zum 14. September niederlegen, dem Unternehmen aber für die restliche Laufzeit seines Vertrags bis Ende Januar 2026 beratend zur Verfügung stehen.
Wachwechsel Mitte September
Tweraser, der österreichischer Staatsbürger ist, verfüge über mehr als 20 Jahre Managementerfahrung in marktführenden Unternehmen verschiedener Branchen, darunter McKinsey, Telekom Austria und Google. Nach einem Master-Studium promovierte er den Angaben zufolge an der Wirtschaftsuniversität Wien in Wirtschaftswissenschaften. Zudem ist er ausgebildeter Psychotherapeut (Sigmund Freud Universität Wien). Der künftige Zeal-Chef ist verheiratet und Vater von vier Kindern.

Foto: Zeal Network
Im Detail begann Tweraser seine berufliche Laufbahn 1998 bei McKinsey und stieg dort zum Partner auf. Von 2003 bis 2007 war er für Telekom Austria tätig, danach als Country Director (Deutschland, Österreich und Schweiz) für Google Germany. Von 2015 bis 2018 stand er auf der Gehaltsliste der Shiji Group; einem international tätigen Technologieunternehmen für die Hotelbranche. Dann wechselte er zu Deezer, einem französischen Anbieter für Musik-Streaming. Zuletzt war Tweraser von 2021 bis 2025 CEO der Rocket Factory Augsburg AG, einem deutschen Raumfahrtunternehmen.
Reichlich Vorschusslorbeeren
Tweraser, der blumig von Zeal als „innovativem Taktgeber für Produkte“ spricht, „die Menschen zum Träumen bringen“, wird von Aufsichtsratschefin Carola von Schmettow mit reichlich Vorschusslorbeeren begrüßt: Man habe einen hochqualifizierten Manager als neuen Vorstandsvorsitzenden gewonnen, der seine tiefgreifende Expertise für digitale Geschäftsmodelle in unterschiedlichen Branchen bewiesen habe, so von Schmettow. „Im Laufe seiner Karriere hat er wiederholt gezeigt, dass er marktführende Unternehmen mit strategischer Weitsicht, innovativen Ideen und einem ausgeprägten Blick für Details in ihre nächste Entwicklungsphase führen kann.“
Warme Abschiedsworte
Der bisherige CEO Becker, der 2013 in den Vorstand von Zeal eintrat und dem Gremium seit September 2015 vorsteht, scheidet offenbar im besten Einvernehmen aus, wie die Abschiedsworte von Chefkontrolleurin Carola von Schmettow ahnen lassen: Beckers „herausragendes Engagement und sein strategisches Geschick haben entscheidend zum Wachstum und Erfolg des Unternehmens beigetragen".
Die Aufsichtsratschefin führt weiter aus: Becker „hat die Marktführerschaft von Zeal im deutschen Online-Lotteriemarkt kontinuierlich ausgebaut, das Geschäftsmodell in einem regulatorisch anspruchsvollen Markt gestärkt und das Portfolio durch innovative Produktentwicklungen (...) gezielt erweitert.“
„Lotto24“ und „Tipp24“ als zentrale Marken
Die 1999 gegründete E-Commerce-Gruppe mit Sitz an Hamburg wird an der Börse mit knapp 1 Mrd. Euro bewertet.
Im Mai 2019 übernahm Zeal die ebenfalls börsennotierte Lotto24, deren Aktien im September 2021 nach einem erfolgreichen Angebot an die außenstehenden Aktionäre delistet wurden. Die Gruppe ermöglicht über die Marken „Lotto24“ und „Tipp24“ die Teilnahme an staatlich lizensierten Lotterien und bietet zusätzlich eigene Lotterieprodukte an. Zeal hat nach eigenen Angaben rund eine Million aktive Kunden und mehr als 200 Mitarbeiter an drei Standorten.