Märkte am Mittag

Dax leicht im Minus - Spekulationen über Yen-Interventionen

Der Dax liegt zur Mittagszeit leicht im Minus. Nach der Zinssitzung der Fed vom Vorabend halten sich die Anleger zurück. Am Devisenmarkt wird über erneute Yen-Interventionen spekuliert.

Dax leicht im Minus - Spekulationen über Yen-Interventionen

Nach dem Mai-Feiertag und der Zinssitzung der US-Notenbank vom Vortag haben es die Anleger an den europäischen Aktienmärkten am Donnerstag eher ruhig angehen lassen. Somit wurden auf Gesamtmarktebene leichte Verluste verbucht. Der Dax lag zur Mittagszeit bei 17.912 Zählern mit 0,1% nur geringfügig in der Minuszone. Etwas stärker nach unten ging es für den Euro Stoxx 50 Index, der zur gleichen Zeit um 0,6% nachgab und mit 4.893 Punkten notierte.

Die Investoren betrieben eine Fed-Nachlese. Die US-Währungshüter hatten am Vortag den Leitzins unverändert in der Spanne von 5,25% bis 5,50% belassen. Angesichts der hartnäckig hohen Inflation in den USA scheut die Federal Reserve derzeit vor einer Zinswende zurück. Die Notenbanker sehen in jüngster Zeit keine weiteren Fortschritte in Richtung ihres Inflationsziels von 2%. Eine Zinswende sei nicht angebracht, solange nicht mehr Zuversicht herrsche, dass sich die Teuerungsrate nachhaltig dem Fed-Ziel nähere. Es zeichne sich ab, dass es länger als zunächst gedacht dauern werde, dieses Maß an Vertrauen zu erhalten, hatte Fed-Chef Jerome Powell vor der Presse betont. Er ließ den Zeitpunkt einer Zinswende offen, die sich nach Einschätzung von Händlern bis September oder gar November hinauszögern könnte. Erst per Jahresende ist ein Zinsschritt der Fed nach unten nun an den Märkten vollständig eingepreist. In der Eurozone stellen sich die Anleger hingegen darauf ein, dass die Europäische Zentralbank bereits auf der Sitzung im Juni die Zinswende einleiten wird.

Gefragt waren hingegen die Aktien von Bayer, die mittags mit einem Plus von 4,2% notierten. Der Pharma- und Chemiekonzern hatte in den USA einen juristischen Erfolg verbucht. Ein Berufungsgericht im US-Bundesstaat Washington hob am Mittwoch ein Urteil aus dem Jahr 2021 über 185 Mill. Dollar wegen chemischer Verunreinigungen mit PCB in einer Schule nordöstlich von Seattle auf. Zulegen konnte auch die Aktie von Borussia Dortmund, die mittags mit 4,9% im Plus war. Der Verein hatte am Mittwochabend im Champions-League-Halbfinale 1:0 gegen Paris Saint-Germain gewonnen.

An den Devisenmärkten stand einmal mehr der Yen im Fokus. Zeitweise mussten für einen Dollar nur noch 154,35 Yen bezahlt werden. Zum Wochenauftakt waren es kurzeitig mehr als 160 Yen für einen Greenback. Am Markt keimten nun abermals Spekulationen auf, dass die japanische Zentralbank zugunsten des Yen in den Markt eingegriffen haben könnte. „Es besteht kein Zweifel, dass das Finanzministerium interveniert hat“, sagte Daisaku Ueno, Chef-Devisenstratege bei Mitsubishi UFJ Morgan Stanley zu Reuters. Japan hätte einen Kurs von 160 Yen pro Dollar als ihre Verteidigungslinie festgelegt. Andere Analysten waren sich nicht so sicher, ob es nun tatsächlich Interventionen waren. Offizielle Bestätigungen gab es hierfür nicht. Zur Mittagszeit des europäischen Handels wurden aber schon wieder 155,31 Yen pro Dollar hingelegt. Damit war die japanische Währung wieder 0,5% schwächer als am Vortag.