renditeETFs als Beimischung

Chancen von Emerging Markets über den Dax bis zum Nasdaq 100

Mit ihrer großen Produktpalette bieten ETFs Anlegern eine Vielzahl von chancenreichen Beimischungen. Dies geht von Emerging Markets über den Dax bis hin zu Investments in die Zukunftsthemen Wasser und Technologie.

Chancen von Emerging Markets über den Dax bis zum Nasdaq 100

Von Emerging Markets über den Dax bis zum Nasdaq 100

Anlegern steht eine Vielzahl von chancenreichen Beimischungen im ETF-Mantel zur Verfügung – Vorsicht bei Modethemen

Von Werner Rüppel, Frankfurt

Die Produktpalette der ETFs ist in den vergangenen Jahren so stark gewachsen, dass es etliche Anlagemöglichkeiten über die kostengünstigen börsennotierte Indexfonds gibt. Dabei verfolgen viele Investoren eine Core-Satellite-Strategie. Dabei werden Kerninvestments über sehr breit gestreute Produkte wie Weltaktien-ETFs abgedeckt. Hinzu kommen dann chancenreiche Produkte, die aber dafür meist riskanter sind. Dazu zählen Investments in einzelne Branchen, Themen oder auch in einzelne Länder. Auch Smart-Beta-ETFs sind hier ein Thema. Wobei Investments in einzelne Faktoren wie Growth, Value, Size, Quality, Momentum oder Minimum Volatility, je nach dem Investmentfokus der Anleger, auch mitunter als Kerninvestment eingesetzt werden können. Auch bei nachhaltig ausgerichteten ETFs gibt es solche, die gut als Kerninvestments taugen, und andere, die eher als Beimischung zu sehen sind.

Zu den Beimischungen in einem ETF-Investment zählen ohne Zweifel die Emerging Markets. Denn Investments in die Aktienmärkte der Schwellenländer sind zwar langfristig durchaus chancenreich. Auf der anderen Seite weisen die Emerging Markets doch höhere Risiken als die Industrieländer auf. Hinzu kommt, dass sie mitunter recht zyklisch sind. Um in die Aktienmärkte der Schwellenländer zu investieren, stehen zahlreiche ETFs der großen Anbieter zu Verfügung. Diese weisen fast alle auch niedrige Kosten auf. Teilweise sind in diesen Produkten erhebliche Gelder angelegt, wie die 17 Mrd. Euro im iShares Core ETF auf den MSCI Emerging Markets.

Eine interessante Frage ist, ob der heimische Leitindex Dax über einen ETF als Kerninvestment taugt oder eher eine Beimischung darstellt. Eines hat die Vergangenheit gezeigt: Langfristig ist der Dax, der früher die 30 größten heimischen Aktien abgebildet hatte und der inzwischen auf 40 Titel erweitert wurde, ein äußerst lukratives Investment. Schließlich ist der Index zum Jahreswechsel 1987/1988 mit 1.000 Punkten fixiert worden und liegt inzwischen bei rund 16.000 Zählern. Der Dax hat sich also über die Jahre versechzehnfacht.

Nur neun Basispunkte

Doch ist der deutsche Leitindex recht zyklisch und hat auch mitunter große Rückschläge erlitten. Insofern taugt er wohl allenfalls bei langfristig ausgerichteten Sparplänen als Kerninvestment. Einen Vorteil weisen aber die Dax-ETFs auf: Sie sind extrem kostengünstig. So betragen die laufenden Kosten des 3,9 Mrd. Euro schweren, von Xtrackers aufgelegten ETF auf den Dax lediglich neun Basispunkte pro Jahr. Investoren sollten jedenfalls den Dax nicht unterschätzen. Auf Jahressicht hat der deutsche Leitindex um satte 21,2% zugelegt.

Zu den Klassikern zählt der Lyxor MSCI Water ESG Filtered, der weltweit in Wasseraktien investiert. Auf Sicht von zehn Jahren hat dieser ETF 12,1% im Jahr zugelegt. Und da sauberes Wasser weltweit auch künftig knapp sein wird und immer mehr an Bedeutung gewinnt, sind Wasseraktien weiterhin aussichtsreich.

Durchaus interessante Beimischungen können Zukunftsbranchen wie Clean Energy oder Cybersecurity sein, die sich alle auch über entsprechende ETFs abbilden lassen. Allerdings ist die Volatilität bei diesen Themen hoch. Neben Phasen mit deutlichen Kursgewinnen gibt es dann auch massive Rückschläge. So wie zum Beispiel der Verlust von 34,2% auf Jahressicht des iShares Global Clean Energy. Hier gilt es stets genau hinzuschauen. Ohnehin sollten Anleger einzelnen Branchenthemen, wenn diese zu arg in Mode sind, nicht nachlaufen.

Zu den Reichmachern der vergangenen beiden Jahrzehnte zählen die großen Technologieaktien, die im US-Technologieindex Nasdaq 100 abgebildet sind. Allerdings sind Tech-Aktien durchaus riskant, so kommt es in Phasen steigender Leitzinsen immer wieder einmal zu deutlichen Rückschlägen. Auch gab es Anfang des Jahrtausends die Dotcom-Blase mit erheblichen Verlusten. Immerhin, das hohe Einzelwertrisiko von Tech-Aktien lässt sich durch eine Investition in einen ETF ausschalten. Gleichwohl stellt aufgrund des Branchenrisikos ein ETF auf den Nasdaq 100 eher eine Beimischung als ein Kerninvestment dar. Die Performance der vergangenen Jahre beeindruckt durchaus. So hat der 6,4 Mrd. Euro schwere ETF von Invesco auf den Nasdaq 100 auf Sicht von fünf Jahren 17,1% pro Jahr zugelegt und auf Sicht von zehn Jahren gar satte 20,4% pro Jahr.

Qualität zählt

Bei den Faktor-ETFs haben in den vergangenen Jahren vor allem defensive Faktoren überzeugt. Dazu zählen vor allem Minimum Volatility und Quality. An den Aktienmärkten sind angesichts steigender Zinsen sowie auch Verwerfungen durch den Krieg in der Ukraine vor allem Qualitätswerte gefragt. Diese sind zum Beispiel im iShares Edge MSCI World Quality abgebildet, der in den vergangenen fünf Jahren 10,3% pro Jahr zugelegt hat.