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Der Dax ist ein Reichmacher, der gut und günstig investierbar ist

Der Dax weist eine beindruckende Performance auf, hat er sich doch über die Jahre versechzehnfacht. Auf Sicht von einem Jahr hat er mehr als 20% zugelegt. Auch ist der deutsche Leitindex über ETFs gut und günstig für Anleger investierbar.

Der Dax ist ein Reichmacher, der gut und günstig investierbar ist

Ein Reichmacher, der gut und günstig investierbar ist

ETFs auf den Dax überzeugen langfristig – Sehr niedrige laufende Kosten – Immer mehr ausschüttende Tranchen

Von Werner Rüppel, Frankfurt

Schon Konrad Adenauer hat gesagt, dass man komplizierte Dinge einfach machen muss, damit es die Menschen verstehen. Dies gilt natürlich auch entsprechend für die Geld- und Kapitalanlage. Auch hier sind einfache und vor allem verständliche Lösungen beziehungsweise Produkte gefragt.

Damit sind wir bereits beim Dax angelangt. Denn der Deutsche Aktienindex ist zum einen ein populärer Index, dessen Bewegung und dessen Stand tagtäglich im Fernsehen und in anderen Medien, wie auch in dieser Zeitung, aufgezeigt werden. Zum anderen ist der Dax auch ein durchaus verständlicher Index, setzt er sich doch aus den größten deutschen Aktien, gemessen an ihrer Marktkapitalisierung, zusammen. Unternehmen wie SAP, Allianz, Siemens, Airbus, Deutsche Telekom oder BASF und Bayer, Mercedes, BMW sowie Volkswagen kennt ein jeder. Für den Anleger ist es auch mehr oder minder gleich, ob oder wie viele Jahre sich der Dax aus 30 Titeln oder wie inzwischen aus 40 Aktien zusammensetzt. Hinzu kommt, dass der Dax neben seiner Verständlichkeit und seiner Transparenz, da er ein durch klare Bestimmungen ermittelter Index ist, zwei entscheidende Vorteile aufweist: Er ist über die Jahre gesehen ein echter Reichmacher, und er ist über börsennotierte Indexfonds, sprich ETFs, sowohl für Profi-Investoren als auch für private Anleger sehr gut, sehr einfach und sehr kostengünstig investierbar. Bei komplexen Anlagestrategien ist das ja mitunter ein Problem: Sie hören sich gut an, sind aber schwerlich investierbar. Beim Dax ist das anders.

Versechzehnfacht

Die Performance des Dax ist in der Tat beeindruckend. Binnen Jahresfrist hat der deutsche Leitindex satte 22% zugelegt. Besonders beeindruckend aber ist das langfristige Abschneiden des Börsenbarometers. Zu Jahresbeginn 1988 wurde der Index mit 1.000 Punkten normiert, gestartet ist der Dax dann am 1. Juli 1988 mit 1.163 Zählern. Nach 35 Jahren ist der Leitindex in diesem Jahr auf ein Allzeithoch von mehr als 16.000 Punkten geklettert und liegt aktuell knapp unter dieser Marke. Der Dax hat sich also über die Jahre in etwa versechzehnfacht. Dies entspricht einer Rendite von rund 8% pro Jahr. Dieses Abschneiden kann sich mehr als sehen lassen.

„Mit dieser Historie muss der Dax keinen internationalen Vergleich scheuen, er lässt über diesen Zeitraum gerechnet sowohl den breiten europäischen Aktienmarkt (Stoxx 600) als auch den globalen Aktienmarkt (MSCI Welt) hinter sich“, hat die Deka kürzlich in einer Studie zu 35 Jahren Dax festgestellt. Die Sorge vor einem abrupten Ende dieser außerordentlichen Erfolgsbilanz hat zumindest Joachim Schallmayer, Leiter Kapitalmärkte und Strategie bei der DekaBank, nicht: „Die Rekord-Indexstände fußen auf einer hohen Gewinndynamik der im Index enthaltenen und hervorragend wirtschaftenden Unternehmen. Gemessen an fundamentalen Werten liegt der Dax sogar unterhalb seiner Durchschnittsbewertung.“

Erfolg geht weiter

Für die Zukunft geht Schallmayer davon aus, dass sich die Erfolgsgeschichte des Dax fortschreibt. „Wir rechnen für die kommenden Jahre – trotz unumgänglicher Kursschwankungen – mit einer jährlichen durchschnittlichen Renditeerwartung von 6%“, prognostiziert der Kapitalmarktexperte.

Die ETF-Industrie hat nun seit vielen Jahren bereits Produkte auf den Dax aufgelegt, es gibt also schon eine lange Historie. Dabei sind die Gebühren dieser ETFs mit acht bis 16 Basispunkten pro Jahr außerordentlich günstig, wie auch die Tabelle zeigt. Für kaum einen Index sind die laufenden Kosten so niedrig wie für den Dax. Hinzu kommt, dass die Liquidität in den Dax-Produkten in der Regel relativ hoch ist, sie sind somit zu niedrigen Kosten zu kaufen. Hinzu kommt auch, dass etliche Neo- und Discount-Broker kostengünstige Sparpläne auf Dax-ETFs anbieten.

Die Performance all dieser Dax-Produkte im anlegerfreundlichen Ucits-Mantel überzeugt. Binnen Jahresfrist betragen die Wertzuwächse jeweils mehr als 21%. Und auf zehn Jahre errechnet sich eine Performance von meist 6,2% pro Jahr. Dass die Unterschiede in der Performance gering sind, überrascht nicht, bilden doch fast alle ETFs den Dax ab.

Geringe Unterschiede

Es gibt zwar schon Unterschiede in den Gebühren, diese sind aber nicht allzu hoch. Während die Kosten des 5,6 Mrd. Euro schweren iShares Core Dax ETF bei 16 Basispunkten pro Jahr liegen, sind es beim Lyxor Core Dax ETF acht Basispunkte und beim Xtrackers Dax ETF neun Basispunkte. Der Deka Dax-ETF wiederum kommt auf Gebühren von 15 Basispunkten pro Jahr.

Übrigens bilden alle Dax-ETFs die enthaltenen Dax-Werte inzwischen physisch ab, auch hier gibt es keine Unterschiede. Interessant ist, dass praktisch alle Anbieter inzwischen auch ausschüttende Varianten von Dax-ETFs aufgelegt haben. Dies ist vor allem für diejenigen Anleger interessant, die an einer laufenden Ausschüttung interessiert sind. Mitunter mag auch aus steuerlichen Gründen die ausschüttende Variante vorteilhafter sein.

Und die Höhe der Ausschüttungen kann sich durchaus sehen lassen. So kommt die ausschüttende Variante des Dax-ETFs der Deka laut Morningstar auf eine Dividendendenrendite pro Jahr von 3,13%. Und beim iShares Core Dax (Dist) gibt Morningstar eine 12-Monats-Dividendenrendite von 2,57% an.

Chance wahrnehmen

Die DWS-Tochter Xtrackers hat eine ausschüttende Variante auf den Dax ESG Screened Index begeben. In diesem ist zum Beispiel Airbus aufgrund der Rüstungsaktivitäten des Konzerns nicht enthalten. Dieser ETF kommt laut Morningstar auf eine Ausschüttungsrendite von 3,51% bei halbjährlicher Auszahlung.

Der Dax hat aber auch Nachteile, die Anleger kennen sollten. Zum einen ist er trotz aller Streuung ein Aktienindex und beinhaltet das allgemeine Aktienrisiko. Zum anderen ist der Dax, wie auch die großen deutschen Unternehmen insgesamt, recht zyklisch. In der Vergangenheit ist es beim Dax bereits zu erheblichen Rückschlägen gekommen, und deutliche Rückschläge sind auch in der Zukunft möglich. Dies führt zu einem nicht unbeträchtlichen Einstiegsrisiko, das sich aber durch einen langfristig ausgerichteten Sparplan in Dax-ETFs deutlich mindern lässt.

Die Deka macht vor dem Hintergrund der beeindruckenden Performance des Dax noch einen anderen Wermutstropfen aus: Es profitierten zu wenige einheimische Anleger von dieser Entwicklung. Vor allem ausländische Investoren sind in den Dax-Werten engagiert. Stratege Schallmayer erklärt: „Anleger sollten die Chance wahrnehmen, sich am Produktivvermögen der Dax-Unternehmen zu beteiligen, um so von Kurs- und Dividendenerträgen profitieren zu können.“

Der Dax weist eine beeindruckende Performance auf, hat er sich doch über die Jahre versechzehnfacht. Auf Sicht von einem Jahr hat er mehr als 20% zugelegt. Auch ist der deutsche Leitindex über ETFs gut und günstig für Anleger investierbar. Durch Sparpläne lässt sich zudem das Einstiegsrisiko deutlich mindern.