Um wohlhabend oder reich an den Kapitalmärkten zu werden, sollten Anleger in Aktien investieren. Denn Aktien sind langfristig betrachtet mit die lukrativste Anlageform. Daher gilt es auch bei Dividendentiteln, langfristig anzulegen, am besten über viele Jahre und in Form von ratierlichen Investments. Dies senkt das Risiko, just den falschen Einstiegszeitpunkt zu erwischen.

Ein anderes Risiko bei Aktien ist, dass einzelne Unternehmen pleitegehen können. Wer also nur in eine Aktie investiert, kann damit, wenn es schiefläuft, richtig Schiffbruch erleiden. Anleger, die einen Gutteil ihres Ersparten oder ihr gesamtes Vermögen zum Beispiel in die Wirecard-Aktie gesteckt haben, wissen dies, haben sie doch dann vielleicht nahezu ihre gesamten Ersparnisse verloren. Doch lässt sich dieses hohe Einzelwertrisiko leicht durch eine breite Streuung der Aktienanlage begrenzen. Zumindest sollte der Kern eines Aktienportfolios breit gestreut und auch möglichst kostengünstig angelegt werden. Um einen stabilen Kern herum können Investoren dann auch auf einzelne Aktien oder bestimmte Branchen setzen, steigt doch das Portfoliorisiko dadurch in der Regel nicht wesentlich an. Oder sie beschränken sich eben allein auf ein stabiles Kerninvestment.

Gerade ETFs auf den globalen Aktienmarkt sind nun ein attraktives Kerninvestment für langfristige Sparer. Denn diese Produkte eröffnen einen breit diversifizierten und kostengünstigen Zugang zum Weltaktienmarkt. Vor allem haben diese Welt-Aktien-ETFs in den vergangenen Jahren hohe Wertzuwächse erzielt, wie auch die Tabelle zeigt. So beträgt die Performance dieser ETFs auf Sicht von zehn Jahren zwischen 10,5% und 11,4% pro Jahr.

Dadurch, dass gerade bei Produkten auf Standardindizes ein starker Wettbewerb in der ETF-Branche herrscht, sind die laufenden Kosten dieser ETFs äußerst niedrig. Sie beginnen bei fünf Basispunkten pro Jahr beim Amundi Prime Global ETF und reichen bis zu zu maximal 40 Basispunkten für das Produkt von State Street (SPDR) auf den MSCI All Country World. Vielfach liegen die Gebühren bei rund 20 Basispunkten pro Jahr. Dies ist im Vergleich zu herkömmlichen aktiv
gemanagten Aktienfonds schon sehr günstig.

Inzwischen bilden die meisten Kern-ETFs die jeweiligen Indizes auch direkt physisch ab. Die synthetische Abbildung über Swaps ist die Ausnahme. Dies entspricht dem Wunsch vieler Investoren und nimmt ein möglicherweise geringes Restrisiko der Swap-basierten Produkte.

Viele Kern-ETFs sind auf den MSCI-World-Aktienindex aufgelegt, wie zum Beispiel der satte 52 Mrd. Euro schwere Core ETF der Blackrock-Tochter iShares auf diesen Index. Der MSCI World bildet die Aktienmärkte von 23 entwickelten Ländern ab und enthält 1.512 Titel. Dass der MSCI World keine Schwellenländer enthält, war in den vergangenen Jahren sogar von Vorteil, haben die Aktienmärkte der Industrieländer doch in den letzten Jahren deutlich besser angeschnitten als die Aktienmärkte der Emerging Markets. Wobei sich dies natürlich auch wieder ändern kann.

Anleger, die in den MSCI World investieren, sollten wissen, dass sie zu rund 69% in den US-Aktienmarkt anlegen. Schließlich sind die USA der größte Aktienmarkt der Welt und auch einer der lukrativsten. Und die in Amerika notierten großen Unternehmen sind als Global Player in der ganzen Welt tätig. Entsprechend hat auch Big Tech, die großen Technologiewerte, ein nicht zu vernachlässigendes Gewicht im MSCI World. So beträgt der Anteil von Apple 5,3% am MSCI World, Microsoft, Amazon, Nvidia und Alphabet (Anteilsklassen A und C) kommen auf Anteile von 4,1%, 2,1%, 2,0% und 2,6%. Zwar hat gerade dieses relativ hohe US- und Technologiegewicht die Performance des MSCI World in den vergangenen Jahren getrieben. Manch einem Investor mag dieses hohe Gewicht von US-Titeln aber nicht zusagen. Für Anleger, denen dieses US-Gewicht zu hoch ist, gibt es in der ETF-Branche für Kerninvestments reichlich Alternativen. Da sind zum einen Produkte auf den MSCI All Country World (MSCI ACWI), der neben 23 Industriestaaten auch die Aktienmärkte von 25 Schwellenländern enthält und insgesamt in 2.934 Titel investiert.

Als Alternative für ein Kerninvestment kommen auch ETFs auf den FTSE All-World Index in Frage, die von Vanguard und seit kurzem auch von Invesco angeboten werden. Dieser weltweit ausgerichtete Index enthält rund 3.900 Aktien aus 25 Industriestaaten und 24 Schwellenländern. Auch sind bei den beiden genannten ETFs die laufenden Kosten mit 22 bzw. 15 Basispunkten pro Jahr niedrig. Mit einem Volumen von 17,4 Mrd. Euro hat der Vanguard FTSE All-World ETF inzwischen auch eine stattliche Größe erreicht.

Übrigens gibt es inzwischen zahlreiche ETFs auf den Weltaktienmarkt in einer nachhaltigen Variante. Frühzeitig hat zum Beispiel die UBS solche ESG-ETFs aufgelegt und sich auf entsprechende nachhaltige Produkte spezialisiert. In dem UBS-ETF auf den MSCI World Socially Responsible Index sind nicht allein inzwischen 4,2 Mrd. Euro angelegt. Auch die laufenden Kosten des nachhaltigen ETFs sind mit 22 Basispunkten niedrig. Vor allem hat die Performance des Produkts in den vergangenen Jahren überzeugt. Auf Jahressicht hat der nachhaltige ETF mit einer Performance von 3,7% sogar besser abgeschnitten als die nicht nachhaltig ausgerichteten Produkte. Und auch die Performance von 11,3% pro Jahr über zehn Jahre ist ansehnlich.

Doch zurück zum relativ hohen US-Anteil an den Welt-Aktien-ETFs. Wer einen niedrigeren US-Anteil bevorzugt, hat am ETF-Markt genügend Alternativen. Denn es gibt auch preisgünstige ETFs auf den breiten europäischen Aktienmarkt, den japanischen Aktienmarkt und den breiten US-Aktienindex S&P 500. Mit solchen Produkten können Investoren ihr US-Gewicht in einem breit gestreuten Portfolio leicht steuern. Zum Beispiel mit einem ETF auf den Stoxx Europe 600 und einem ETF auf den S&P 500.