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Technologie-ETFs setzen vor allem auf die großen Werte

Technologie-ETFs überzeugen durch stattliche Wertzuwächse sowie niedrige laufenden Kosten. Doch sind die großen Tech-Werte wie vor allem Apple und Microsoft in den passiven Produkten meist hoch gewichtet. Dies ist natürlich von Vorteil, wenn Big Tech läuft, kann aber auch zu größeren Rückschlägen führen.

Technologie-ETFs setzen vor allem auf die großen Werte

Investieren in Big Tech

ETFs setzen vor allem auf die großen Werte

Hohes Gewicht von Apple, Microsoft und Nvidia – Starke Performance und niedrige Gebühren

Technologie-ETFs überzeugen durch stattliche Wertzuwächse sowie niedrige laufende Kosten. Doch sind die großen Tech-Werte wie vor allem Apple und Microsoft in den passiven Produkten meist hoch gewichtet. Dies ist natürlich von Vorteil, wenn Big Tech läuft, kann aber auch zu größeren Rückschlägen führen.

Von Werner Rüppel, Frankfurt

Um in den langfristig aussichtsreichen Technologiesektor zu investieren, hat auch die ETF-Industrie zahlreiche Produkte aufgelegt. Gegenüber aktiven Fonds haben diese durchweg einen Vorteil: Die laufenden Kosten dieser ETFs sind meist extrem niedrig und liegen meist bei 12 bis 30 Basispunkten pro Jahr. Dies zeigt auch die Tabelle der Tech-ETFs.

Mehrere Anbieter haben ETFs auf den Nasdaq-100-Aktienindex aufgelegt, der, wie der Name schon sagt, die 100 größten an der Technologiebörse Nasdaq gehandelten US- und internationalen Unternehmen enthält. Das auschlaggebende Kriterium ist dabei die Marktkapitalisierung. Entsprechend ist bei diesen ETFs Big Tech hoch gewichtet. Dies ist aber insofern nicht schlimm, als Big Tech ohnehin in den vergangenen Jahren der Reichmacher an der Börse war und gerade Big Tech gute Chancen hat, weiter zuzulegen. Im Übrigen hat die Langfristanalyse des Wissenschaftlers Hendrik Bessembinder ermittelt, dass nur wenige Aktien für die überdurchschnittliche Performance des Aktienmarkts gegenüber anderen Assetklassen verantwortlich sind. Frei nach dem Motto "the winner takes it all". Und die Big-Tech-Werte wie Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon und zuletzt auch Nvidia sind eben diese Gewinnerwerte.

Invesco mit Nasdaq-ETF

Der größte Ucits-ETF auf den Nasdaq 100 kommt mit dem EQQQ Nasdaq 100 von Invesco. Der ETF ist inzwischen satte 6,3 Mrd. Euro schwer, die Replikationsmethode des Produkts ist physisch und die laufenden Kosten betragen 30 Basispunkte pro Jahr. Die langfristige Performance des ETFs überzeugt mit 17,1% pro Jahr über fünf Jahre und 19,9% pro Jahr über zehn Jahre. Die Top-Positionen des ETFs sind per Ende August übrigens Apple mit einem Gewicht von 11,3%, Microsoft mit 9,3%, Amazon mit 5,4%, Nvidia mit 4,7% und Meta Platforms A mit 3,5%. Sprich Big Tech, wie nicht anders zu erwarten.

Einen ETF auf den Nasdaq 100 hat auch Amundi aufgelegt. Dieser ist inzwischen auch 1,6 Mrd. Euro schwer und weist mit laufenden Kosten von 23 Basispunkten pro Jahr sogar etwas niedrigere Gebühren auf als das Invesco-Produkt. Auch dieser ETF überzeugt mit einer Performance von 15,8% auf Jahressicht und 17,3% pro Jahr über fünf Jahre.

Mehr als 3,5 Mrd. Euro sind im Ucits-ETF der Blackrock-Tochter iShares auf den S&P 500 Information Technology Index investiert. Der ETF ist physisch replizierend und weist mit 15 Basispunkten pro Jahr niedrige laufende Kosten auf. Die Performance des Produkts überzeugt mit 20,7% über ein Jahr und mit 20,4% pro Jahr über fünf Jahre. Entscheidend für die Gewichtung eines Titels ist auch bei diesem Index in erster Linie die Marktkapitalisierung eines Titels. Der ETF investiert laut Factsheet zwar in 65 Titel, doch sind die großen Technologiewerte in dem Produkt hoch gewichtet. So kommt Apple auf einen Anteil von 25,9%, Microsoft von 17,7% und Nvidia von 12,7%. Dahinter folgen Broadcom mit 4,0% und Adobe mit 2,7%.

Größter Wert Apple

Ein anderer beliebter Index, der den Technologiesektor abdeckt, ist der MSCI World Information Technology Index. Auf diesen Index haben sowohl Xtrackers und Lyxor ETFs begeben. Auch bei diesem Index richtet sich das Gewicht eines Titels in erster Linie nach seiner Marktkapitalisierung. Daraus resultieren dann aber ebenfalls recht hohe Gewichte insbesondere der Big-Tech-Unternehmen Apple, Microsoft und Nvidia. So kommt beim Xtrackers-ETF Apple auf einen Anteil von 23,9%, Microsoft auf einen Anteil von 16,6% und Nvidia auf einen Anteil von 9,8%.

Der Xtracker-ETF auf den MSCI World Information Technology ist übrigens physisch replizierend, 2,2 Mrd. Euro schwer und weist niedrige laufende Kosten von 25 Basispunkten pro Jahr auf. Die Performance überzeugt mit 17,8% pro Jahr auf Sicht von fünf Jahren. Der Lyxor-ETF auf den gleichen Index ist 1,2 Mrd. Euro schwer, synthetisch replizierend und weist laufende Kosten von 30 Basispunkten auf. Diesen ETF gibt es schon seit 2010. Die Performance auf Sicht von zehn Jahren beträgt satte 19,9% pro Jahr.

Manche ETFs investieren auch allein in den US-Tech-Sektor so wie der SPDR S&P US Technology Select Sector ETF. Die laufenden Kosten dieses Produkts sind mit 15 Basispunkten pro Jahr niedrig. Der direkt replizierende ETF, in dem rund 700 Mill. Euro investiert sind, kommt über fünf Jahre auf eine stattliche Performance von 20,3% pro Jahr. Die größten Positionen des Produkts sind natürlich Apple mit einem Anteil von 22,5% und Microsoft mit 18,0%.

TecDax bleibt zurück

Beim Xtrackers MSCI USA Information Technology ETF hat Apple mit 27,7% noch ein größeres Gewicht, während Microsoft auf 16,3% kommt. Dahinter folgt Nvidia mit 11,3%. Die Gebühren dieses 1,3 Mrd. Euro schweren Produkts betragen lediglich 12 Basispunkte pro Jahr. Die Performance über fünf Jahre beträgt stattliche 19,4% pro Jahr.

Es gibt aber auch Tech-ETFs, die nicht vor allem in Apple, Microsoft oder Nvidia investieren. So legt der L&G Cyber Security ETF laut Indexbeschreibung in einen Korb von Aktien an, die aktiv im Bereich Cybersicherheit tätig sind. Mit einer Performance von 9,2% pro Jahr auf Sicht von fünf Jahren hat aber dieses Produkt eine deutlich geringere Wertsteigerung als Big Tech erzielt.

Und dann gibt es noch von iShares einen ETF auf den heimischen TecDax. Die größten Titel sind hier mit Anteilen von gut 10% oder knapp 10% Deutsche Telekom, SAP, Sartorius-Vorzüge und Infineon. Die Performance dieses Produkts ist mit 10,4% pro Jahr über zehn Jahre nicht schlecht. Auch auf Jahresfrist errechnet sich ein Plus von 6,5%. Doch bleibt der TecDax deutlich hinter der Wertentwicklung von Big Tech zurück.