Kapitalanlage - Produkt der Woche

Aktiv gemanagter Rohstoff-Fonds

Fortis hält sich an Futures auf Commodity-Indizes

Aktiv gemanagter Rohstoff-Fonds

ars Frankfurt – Edelmetalle, Rohöl und Industriemetalle befinden sich in einem langfristigen Haussezyklus. Zwar kam es am Donnerstag nach dem Höchstkurs von 645 Dollar pro Unze, dem höchsten Stand seit 25 Jahren, zu größeren Kursturbulenzen, in dessen Folge die Notierung um fast 38 Dollar auf 608 Dollar einbrach. Doch ungeachtet der Korrektur an den überhitzten Edelmetallmärkten sind die Aussichten auf einen weiteren Anstieg der Rohstoffpreise gut. Wegen des weltweiten Wirtschaftswachstums und der steigenden politischer Spannungen im Nahen und Mittleren Osten muss man mit einer weiteren Verteuerung rechnen. Da im Rohstoffmarkt höhere Erträge als an den Aktienmärkten und bei den Anleihen locken, strömt sehr viel Kapital von Hedgefonds und anderen spekulativ orientierten Anlegern in die Commodities. Die Gelder stoßen auf ein knappes Angebot, da die Produzenten in den vergangenen Jahren wenig in ihre Kapazitäten investiert haben und Produktionsstörungen aufgetreten sind. Es ist daher schwierig, die enorme Nachfrage, vor allem aus den boomenden asiatischen Staaten wie China oder Indien, zu bedienen. NachfrageüberhangAngebot und Nachfrage sind aus dem Gleichgewicht geraten. Über die vergangenen 35 Jahre warf der Goldman Sachs Commodity Index Total Return (GSCI TR) 12,4 % jährlich ab. In diesem Jahr sind es bereits 7 %. Rohstoffexperte Jim Rogers, der den Beginn der Rohstoff-Rally richtig vorhersagte, ist optimistisch, dass der Boom weitergeht. Wegen der negativen Korrelation von Rohstoffanlagen zu Aktien oder Anleihen eignen sie sich zur Depotdiversifizierung. Waren bislang Investments im Commodity-Markt nur via Anlage-Zertifikate oder passive Exchange Traded Funds (ETF) möglich, ist mit dem Fortis L Fund World Commodity nun auch der erste aktiv gemanagte Fonds für Rohstoffindex-Futures zum öffentlichen Vertrieb zugelassen worden. Bei diesem Produkt handelt es sich um einen von Emiel van den Heiligenberg und Frank Hamelijnck aktiv gemanagten Rohstofffonds. Er kann entsprechend den Regularien bis zu 100 % in Derivaten auf internationale Rohstoffindizes wie den GSCI TR Index, den Jeffries/Reuter CRB Index oder den Dow Jones AIG investieren. Höchstens 15 % des Kapitals dürfen in einem Rohstoff-Teilindex investiert oder in Geldmarktinstrumenten geparkt werden. Ineffizienzen ausnutzen Als Referenzindex dient der GSCI Total Return Index. Gegenüber der Benchmark strebt das Fondsmanagement eine jährliche Outperformance von 1,5 % an. Mittels einer Analyse von makroökonomischen Einflussgrößen sowie rohstoffspezifischer Faktoren möchten die Fondsmanager Ineffizienzen des Marktes ausnutzen. Zusätzliche Erträge erhofft man sich von der Backwardation, also dem Kauf von Kontrakten mit längerer Laufzeit. Für das aktive Management wird eine Gebühr von 1,5 % erhoben, was sicherlich nicht zu hoch ist. Ein aktiv gemanagter Rohstofffonds ist unter langfristigen Anlagegesichtspunkten ein interessantes Produkt. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob es die Fondsmanager auch schaffen, die Benchmark zu übertreffen. Wegen der fehlenden Historie des neu aufgelegten Fortis L Fund World Commodity werden vorsichtige Anleger zunächst einmal die Wertentwicklung des Fonds beobachten, bevor sie einsteigen.