Analysten erhöhen Kursziele für SAP
kko Frankfurt – Weniger Gewinn, aber über den Erwartungen geblieben, so lassen sich die Zahlen des Softwarehauses SAP zusammenfassen. Der größte deutsche Software-Konzern SAP hatte im zweiten Quartal den französischen Konkurrenten Business Objects übernommen und dadurch mit 411 Mill. Euro fast 10 % weniger Gewinn gemacht als im Vorjahreszeitraum. Die Konsensprognose von 372 Mill. Euro wurde damit aber deutlich übertroffen. Und auch beim Umsatz konnte das Walldorfer Unternehmen die Analysten positiv überraschen: Nach SAP-Angaben stiegen die Erlöse im zweiten Quartal um 18 % auf 2,86 Mrd. Euro. Experten hatten im Durchschnitt nur 2,79 Mrd. Euro prognostiziert. Ferner bestätigte SAP entgegen einigen Befürchtungen den Ausblick für das Gesamtjahr.Unicredit erhöht daher die Gewinnprognosen für den Konzern und bekräftigt die Kaufempfehlung. Für 2008 und 2009 werden nun 1,97 bzw. 2,37 Euro je Aktie veranschlagt, statt bisher 1,90 und 2,29. Das Kursziel wird dementsprechend von 42 auf 44 Euro angehoben. Nach Ansicht von Analyst Knut Woller demonstrieren die jüngsten Quartalszahlen das Margenpotenzial der Walldorfer. Es sei zu erwarten, dass SAP trotz eines schwierigen Marktumfeldes künftig starke Ergebnisse vorlegen werde. Auch Oana Floares setzt das Kursziel für die Softwareschmiede nach oben: Nach Ansicht der SEB-Analystin liegt der faire Wert der mit “Buy” eingestuften SAP-Aktie nun bei 42 Euro (bisher: 40). Grund dafür sei die gute Stimmung für das Papier. Die Umsatz- und Ertragsziele 2008 dürften vor dem Hintergrund des guten ersten Halbjahres klar erreicht werden. Auch ohne Business Objects erziele SAP zweistellige Zuwachsraten mit Softwareerlösen und baue die Marktführerschaft bei Unternehmenssoftware kontinuierlich aus, so Floares. Anhaltende Makro-Risiken Die US-Investmentbank Lehman Brothers teilt zwar die positive operative Einschätzung für SAP, die Analysten belassen ihre Anlageempfehlung für den Dax-Wert aber bei “Equalweight” und verweisen dabei auf die anhaltenden Makro-Risiken sowie die bereits hohe Bewertung der SAP-Aktie. Das Kursziel sieht Lehman Brothers bei 40 Euro (zuvor: 35). Auch JPMorgan gibt sich vorsichtig und stuft den Titel weiterhin mit “Neutral” ein. Die kurzfristigen Aussichten für SAP seien zwar solide, so die Bank aus New York, angesichts des schlechten Wirtschaftsumfeldes sei aber für das Schlussquartal 2008 sowie für das kommende Jahr mit Ergebnisrückgängen bei dem Konzern zu rechnen.Pessimistisch zeigt sich Jonathan Crozier von der WestLB. Er hält das SAP-Papier aktuell für zu teuer. “Die Welt ist voll von günstig bewerteten Aktien, SAP zählt allerdings nicht dazu”, meint Crozier und rät den Anlegern, die Aktie zu verkaufen. Das Kursziel der WestLB liegt bei 34 Euro, nach bislang 31.