BVV partizipiert an "einigermaßen reicher Ernte"
ge Berlin – Der BVV Versicherungsverein des Bankgewerbes bilanziert nach HGB – im Gegensatz zu den allermeisten seiner inzwischen 730 Mitgliedsunternehmen, die nach IFRS abrechnen. Entsprechend führte das gute Kapitalmarktumfeld des vergangenen Jahres bei den Berlinern nicht zu umfangreichen Zuschreibungen, sondern “nur” zu nicht weniger umfangreichen neuen stillen Reserven. Diese Speckschicht habe sich 2012 “nahezu verdoppelt”, ist das Einzige, was BVV-Finanzchef Rainer Jakubowski dazu sagen will, der sich ansonsten beharrlich weigert, die mittlerweile angehäuften stillen Reserven zu beziffern.Nur so viel: Da dank der Euro-Garantie durch EZB-Präsident Mario Draghi die Staatsanleihen gut liefen und auch die Aktienmärkte merklich zulegten, gab es eine “einigermaßen reiche Ernte – und wir haben partizipiert”, freut sich Jakubowski. In Zahlen: Das Ergebnis der Kapitalanlagen kletterte im Vorjahr um 218 Mill. auf etwa 1,0 Mrd. Euro. Während die Zinserträge dabei um gut 20 Mill. auf 773 Mill. Euro zurückgingen, schnellten die Ausschüttungen aus den Investmentfonds von 85 Mill. auf 215 Mill. Euro hoch. Daraus resultiert eine Nettoverzinsung von 4,4 %, verglichen mit 3,5 % zuvor. Die Guthabenverzinsung belief sich einschließlich der Reserveverstärkung auf 4,8 % und damit 0,8 Punkte mehr als im Vorjahr. Die erweiterte Nettoverzinsung (die Veränderungen der überwiegend stillen Bewertungsreserven einschließt) kletterte sogar auf satte 12,4 % nach 5,0 % vor Jahresfrist. “Wir haben eine gute Arbeit gemacht”, ist Jakubowski überzeugt.Insgesamt erzielte der BVV einen Jahresüberschuss von 259 Mill. Euro, fast fünfmal so viel wie zuvor. Mit 186 Mill. Euro steckt der Versicherungsverein den allergrößten Teil dieses Gewinns als Zinszusatzreserve in die Deckungsrückstellung für künftige Zinsverpflichtungen. Weitere 71 Mill. nach 54 Mill. Euro zuvor werden der Verlustrücklage zugeführt, womit sich die Berliner dem weiter anhaltenden, extremen Niedrigzinsumfeld gewappnet fühlen. Dank der Eigenkapitalstärkung um im Saldo 58 Mill. Euro erhöht sich die Eigenkapitalquote leicht auf 5,2 % im Verhältnis zur Deckungsrückstellung und übertrifft damit nach wie vor die gesetzliche Mindestanforderung von 4,5 %. Erstmals 100 000 RentnerInsgesamt wuchs das verwaltete Vermögen binnen Jahresfrist um 830 Mill. auf 23,3 Mrd. Euro, womit der BVV unverändert Deutschlands größte Pensionskasse ist. Bei einer leicht auf 346 000 gestiegenen Zahl von Anwärtern erhöhten sich die Beitragseinnahmen um fast 3 % auf 562 Mill. Euro. Erstmals übertraf im Sommer 2012 die Anzahl der Leistungsempfänger die 100 000-Personen- Grenze. Damit erhöhten sich die Leistungen an die Rentenempfänger auf 616 Mill. Euro nach 586 Mill. im Jahr zuvor. Die Verwaltungskosten blieben bei den Berlinern mit 1,4 % auf dem niedrigen Niveau der Vorjahre. Damit liege der BVV “nachhaltig deutlich unter dem Durchschnitt der Lebensversicherungsbranche”, ist Jakubowski sicher.