Dachfonds ziehen Mittel aus Fonds der CS ab
cra Frankfurt – Die Credit Suisse Asset Management (CSAM) hat in den ersten sechs Monaten dieses Jahres in Deutschland einen Nettomittelzufluss von 657 Mill. Euro für ihre Publikums- und Spezialfonds erzielt. Hauptabsatzträger ist nach wie vor der offene Immobilienfonds “CS Euroreal”, der 398 Mill. Euro Neugeschäft auf sich zog. Die übrigen Publikumsfonds wiesen netto einen Mittelabfluss auf, was die Vertriebschefin von CSAM Deutschland, Claudia Blumenthal, aber ausschließlich darauf zurückführte, dass Dachfonds anderer Anbieter ihre Mittel umgeschichtet hätten. Das Neugeschäft von 657 Mill. Euro bedeutet zwar, dass der Wert des gesamten Vorjahres (607 Mill. Euro) deutlich übertroffen wurde. Allerdings hatte die CSAM in Deutschland in den ersten sechs Monaten 2004 mit 737 Mill. Euro deutlich mehr eingesammelt als dieses Jahr. Die Mittelabflüsse, die die CSAM in der zweiten Jahreshälfte zu verzeichnen hat, führte Blumenthal aber ausschließlich darauf zurück, dass Mitte Dezember die Ausschüttungen des “CS Euroreal” an die Anleger das verwaltete Vermögen dezimierten. Die Ausschüttungssumme habe im vergangenen Jahr bei 210 Mill. Euro gelegen. Die Mittelabflüsse am Ende eines Jahres seien also “ein ganz normaler Vorgang, der uns auch nicht weiter beunruhigt”.Positiv wertete Blumenthal, dass die Wertpapier-Publikumsfonds – also alle Retail-Produkte außer dem “CS Euroreal” – bei Privatanlegern ein positives Neugeschäft generieren konnten, was im vergangenen Jahr noch nicht der Fall gewesen sei. Wegen der hohen Abflüsse aufgrund von Dachfonds, die ihr Vermögen umschichteten, sei das Neugeschäftsergebnis der Wertpapier-Publikumsfonds zwar wieder in die roten Zahlen gedrückt worden, “aber die Struktur hinter dem Minus ist besser geworden”, so Blumenthal. Die Nettoabflüsse aus Wertpapier-Publikumsfonds aufgrund von Dachfonds-Umschichtungen beliefen sich den CSAM-Angaben zufolge im ersten Halbjahr auf 210 Mill. Euro, die Zuflüsse im übrigen Privatkundengeschäft lägen bei 72 Mill. Euro. Die Wertpapier-Publikumsfonds verzeichneten per saldo einen Nettomittelabfluss von 138 Mill. Euro. Der Deutschland-CEO der CSAM, Philipp Vorndran, räumte ein, dass das Unternehmen mit der Performance seiner Aktienfonds noch nicht wieder zufrieden sei. Die Verbesserungen, die in jüngster Vergangenheit erzielt worden seien, reichten noch nicht aus, um die Track Records, die die Rendite-Entwicklung über mehrere Jahre angeben, schon aufzupolieren. Insgesamt verwaltete die CSAM in Deutschland zur Jahresmitte 11,2 Mrd. Euro, davon 6,0 Mrd. in Publikumsfonds. Ziel ist es nach Aussage von Deutschland-CEO Philipp Vorndran, bis Ende kommenden Jahres die Marke von 13 Mrd. Euro zu überspringen.Im institutionellen Geschäft erzielte die CSAM in Deutschland bis Ende Juni 397 Mill. Euro Nettomittelzufluss; bis Ende August waren es nach Angaben Blumenthals bereits 500 Mill. Das für institutionelle Kunden verwaltete Vermögen liegt bei mehr als 5 Mrd. Euro. Neue Immobilien-ProdukteIhren bisherigen Geschäftsschwerpunkt Immobilien will die CSAM weiter ausbauen. Die Zahl der Mitarbeiter in dem Bereich soll im nächsten Jahr von derzeit 45 auf 55 steigen, sagte Karl-Heinz Heuß, Geschäftsführer der CSAM Immobilien Kapitalanlagegesellschaft. Im nächsten Jahr sollen auch weitere Immobilienprodukte lanciert werden. Heuß kündigte einen global agierenden Fonds für institutionelle Anleger mit einer Mindestanlagesumme von 4 Mill. oder 5 Mill. Euro an, der im Januar auf den Markt kommen soll. Auch ein weiteres weltweit anlegendes Retail-Produkt sei geplant, von dem aber noch nicht klar sei, ob es ein offener Fonds oder ein Real Estate Investment Trust (Reit) sein solle.