Gebäudemanagement der Telekom geht an Strabag
cru Düsseldorf – Österreichs größter Baukonzern Strabag übernimmt die Gebäudemanagement-Tochter der Deutschen Telekom. Finanzielle Details zum Kauf der DeTe Immobilien wurden nicht genannt. Laut Finanzkreisen dürfte der Preis jedoch wenige hundert Millionen Euro nicht übersteigen – unter anderem, weil das Unternehmen eine große Anzahl von Beamten beschäftigt. “Von den gut 6 200 Beschäftigten der DeTe Immobilien, die zu 90 % in Deutschland arbeiten, sind etwa 1 600 Beamte”, sagte ein Strabag-Sprecher. Laut Telekom wurden “weitreichende Vereinbarungen zur Sicherung der Beschäftigungsverhältnisse getroffen”. Unter anderem deswegen, hieß es aus Finanzkreisen, könne sich die Telekom glücklich schätzen, wenn sie überhaupt einen positiven Erlös erziele. Die Baukonzerne Bilfinger und Hochtief hatten sich nach anfänglichem Interesse aus der seit Jahresbeginn laufenden Auktion zurückgezogen.Parallel zur Veräußerung der DeTe Immobilien, die zum 1. Oktober wirksam wird, sei ein Dienstleistungsvertrag mit einer Laufzeit von zunächst zehn Jahren abgeschlossen worden, teilte Strabag mit. Damit werde gesichert, dass auch künftig die benötigten Facility-Management-Leistungen für die Telekom durch DeTe Immobilien erbracht würden. Der Gebäudemanager hat 2007 einen Umsatz von rund 1 Mrd. Euro erwirtschaftet. Damit ist das Unternehmen formal der zweitgrößte Gebäudemanager in Deutschland – nach Dussmann aus Berlin. Allerdings wird fast der gesamte Umsatz mit dem Mutterkonzern Telekom gemacht. Zieht man konzerninterne Erlöse ab, ist DeTe Immobilien in der Rangliste weit abgeschlagen.Mit dem Zukauf will sich Strabag unabhängiger vom volatilen Baugeschäft machen. Der Konzern wird dadurch erstmals nennenswert im Gebäudemanagement tätig. Bilfinger und Hochtief hatten ihr Facility Management schon in den vergangenen Jahren – teils ebenfalls durch Übernahmen – kräftig ausgebaut. Die Strabag-Aktie reagierte gestern mit einem Minus von zeitweise 0,2 % auf 44,93 Euro. Der Börsenwert des Konzerns hat sich damit seit dem IPO im Oktober um 10 % verringert auf gut 5 Mrd. Euro. Strabag gehört zu jeweils einem Viertel dem Vorstandschef Hans-Peter Haselsteiner, dem russischen Milliardär Oleg Deripaska sowie den Finanzkonzernen Raiffeisen und Uniqa.