Gemischte Depots für unsichere Zeiten
mel Frankfurt – Gerade in unsicheren Marktphasen setzen viele Anleger auf Mischfonds, weil die Manager dieser Produkte die Möglichkeiten haben, die Assetklassen zu variieren und je nach Marktphase eher chancenreichere oder eher stabilere Assetklassen ins Depot zu legen. Die Unterschiede zwischen den Mischfonds sind beträchtlich, sie differieren sowohl hinsichtlich der bevorzugten Währungen als auch hinsichtlich der Anlageregionen und vor allem der Auswahl und Gewichtung der Assetklassen. Darüber hinaus lassen sich Fonds grob einteilen in Produkte mit einer defensiveren und einer aggressiveren Grundausrichtung, daher sollten Anleger vor dem Kauf von Anteilen ihre Präferenzen möglichst klar formulieren können.Ein Klassiker unter den eher ausgewogenen Mischfonds ist der “Carmignac Patrimoine”, der in den 23 Jahren seines Bestehens ein Volumen von etwa 21 Mrd. Euro angehäuft hat. Aktuell weist das Portfolio eine Aktienquote von 44,6 % und eine Anleihequote von 37,5 % auf, den Rest hält das Management überwiegend als Cash. Unter den Anleihen dominierten Emittenten mit Ratings von “BBB” oder besser das Depot, zu den wichtigsten Titeln zählen Staatsanleihen aus den USA, Polen und Malaysia sowie Unternehmensbonds von MAN, Fiat, der Citigroup und der ICICI. Unter den Aktien hat das Fondsmanagement eine Vorliebe für US-Titel, die ein Drittel des Depots ausmachen, gefolgt von China und Kanada. Aus Europa sind vor allem Frankreich und die Schweiz vertreten. Zu den Top-Aktien gehöre Apple, Nestlé, der Energiekonzern Andarko Petroleum und die China Construction Bank. Der Fonds wurde mehrfach ausgezeichnet, die Ratingagentur Morningstar bewertet das Produkt mit fünf Sternen und mit dem Qualitätsrating Gold. Der Fonds kostet einen Ausgabeaufschlag von 4 %, die Gesamtkostenquote beläuft sich auf 1,65 %.Breiter aufgestellt ist der “Pioneer Substanzwerte”, der sein Portfolio durch Rohstoffe erweitert. Das Produkt kann zudem über Immobilieninvestments und inflationsindexierte Anleihen das Risiko diversifizieren, ist derzeit aber recht stark auf Aktien und Rohstoffthemen ausgerichtet. Im Depot befinden sich unter anderem das ETC Xetra-Gold der Deutschen Börse sowie ETF und Zertifikate auf Agrar- und Minensubindizes. Unter den Aktien stechen Royal Dutch Shell, Total und BP hervor, der Fonds baut hier also relativ stark auf den Energiesektor. In der Länderallokation auf der Aktienseite steht gleichwohl Deutschland mit 21,8 % an der Spitze vor Großbritannien, Frankreich und der Schweiz. US-Aktien machen nur 5 % des 125 Mill. Euro schweren Depots aus. Der Fonds wurde von Morningstar mit fünf Sternen bewertet und kostet einen Ausgabeaufschlag von 3 %. Die Gesamtkostenquote beträgt 1,59 %.Vergleichsweise defensiv aufgestellt ist der “Bantleon Opportunities”. Bei dem Produkt handelt es sich im Wesentlichen um einen klassischen Anleihefonds, der in bestimmten Marktphasen Aktien zukauft – die Markphasen, in denen das der Fall ist, sind durch technische und makroökonomische Indikationen festgelegt. Die Aktienquote wird nicht durch Einzeltitel erreicht, sondern durch Index-Futures repliziert, sodass die Aktienanlage immer dem Dax oder dem Euro Stoxx 50 entspricht. Die Aktienquote ist auf 40 % limitiert und derzeit so gut wie vollständig ausgeschöpft. Das übrige Portfolio besteht vor allem aus Staatsanleihen aus der Eurozone sowie aus öffentlichen und multinationalen Anleihen und Pfandbriefen. Auch dieser Fonds wurde von Morningstar mit fünf Sternen bewertet, er kostet einen Ausgabeaufschlag von 3,5 %. Die Gesamtkostenquote liegt bei 1,95 %.