Immobilien

"German Retail Reit" läuft sich warm

Hinter der kleinen Immobilienfirma steht der kapitalkräftige US-Konzern Cargill

"German Retail Reit" läuft sich warm

cru Düsseldorf – Unter dem großen Namen “German Retail Reit AG” läuft sich in Erlangen eine kleine Immobiliengesellschaft für den erwarteten Aufschwung am Investmentmarkt für Einzelhandelsimmobilien warm. Noch besteht das Portfolio nur aus 30 Objekten mit einem Investitionsvolumen von 60 Mill. Euro. Aber das könnte sich schnell ändern. Denn hinter dem Unternehmen stehen zwei erfahrene und kapitalkräftige Adressen: Rund 80 % der Anteile gehören dem US-Agrarkonzern Cargill, einem der größten Familienunternehmen Amerikas. Die restlichen 20 % hält der Bauträger Sontowski & Partner GmbH. Dieser wiederum gehört – neben der Familie Thurn und Taxis – zu den Gründungsaktionären der mittlerweile florierenden Frankfurter Immobiliengesellschaft DIC Asset, die mit einem Börsenwert von 440 Mill. Euro seit einem Jahr zu den zehn größten Immobilien-AGs in Deutschland zählt. Filialketten als MieterDie 2005 gegründete German Retail Reit AG (GRR) kauft Filialgebäude von Einzelhandelsketten aus dem Food-, Non-Food- und Non- Food-Service-Sektor. Zu den Mietern zählen Händler wie Netto, Lidl oder Plus, um sie langfristig zu halten. “Bis zum Ende dieses Jahres wird das Volumen voraussichtlich auf 100 Mill. Euro steigen”, sagte GRR-Vorstandschef André Langmann der Börsen-Zeitung. Investiert werde “außerhalb des Radarschirms der großen Beteiligungsgesellschaften” .Die Finanzinvestoren hätten die Preise in die Höhe getrieben und gäben den großen Handelskonzernen die Gelegenheit, sich von schlechten Immobilien zu trennen. “Die Qualität der meisten der angebotenen großen Immobilienpakete ist lausig”, sagt Langmann. Das könnte sich allerdings bald ändern, wenn die Einführung von Reits (Real Estate Investment Trusts) in Deutschland den steuergünstigen Verkauf durch eine geringe Besteuerung der gehobenen stillen Reserven ermögliche.”Dann dürften bessere Portfolios an den Markt kommen als jetzt, und wir würden die Schlagzahl unserer Investments schnell erhöhen”, sagt Langmann. Zumindest 500 Mill. Euro soll das Investitionsvolumen in zwei bis drei Jahren betragen. Auch ein Börsengang der GRR sei nach der Einführung von Reits eine Option. “Aber wir können auch sehr gut ohne Reits weiterarbeiten”, sagt Langmann.