Asset Management

Julius Bär will in Markt eindringen

Drei Einzel-Hedgefonds für deutsche Großanleger

Julius Bär will in Markt eindringen

cru Frankfurt – Die Schweizer Privatbank Julius Bär will von London aus ihre drei Einzel-Hedgefonds deutschen Großanlegern anbieten. “Wir haben ein Konzept erarbeitet, um die Fonds in einer steuertransparenten Form nach Deutschland zu bringen”, sagte Stephen Lucas, verantwortlich für alternative Investments, der Börsen-Zeitung. Somit werden die Schweizer künftig auch im steuerlichen Sinne “transparente Hedgefonds” hierzulande anbieten. Ein Team von zwei Dutzend Mitarbeitern managt in London die drei Fonds, die auf Strategien im Bereich festverzinslicher Wertpapiere setzen. Bisher war das Anleihen-Asset Management von Julius Bär vor allem für Long-only-Strategien – also solche, die auf steigende Kurse setzen – bekannt. In diesem Bereich gab es jedoch in den vergangenen Jahren größere Abflüsse.Mit den Hedgefonds jedoch sammelte Julius Bär seit 2002 große Summen ein und erschloss sich neue Kundengruppen: “Das Volumen ist innerhalb von drei Jahren von 5 Mill. auf 2 Mrd. Dollar gestiegen”, sagt Lucas. Zum Repertoire gehören nun auch Leerverkäufe und der Einsatz von Fremdkapital, wobei der Hebel allerdings auf das Fünf- bis Sechsfache des Eigenkapitals beschränkt bleibt. “Einen Fondszusammenbruch können wir uns auf keinen Fall leisten, weil das sofort auf den Namen von Julius Bär durchschlagen würde”, sagt Lucas.Die jährliche Verwaltungsgebühr liegt bei 1 % zuzüglich 20 % Performance-Gebühr und ist damit deutlich einträglicher als bei den herkömmlichen Mandaten. Ihr Domizil haben die Hedgefonds auf den Cayman-Inseln, gelistet sind sie in Irland, als Administrator fungiert eine Dubliner Tochter des US-Wertpapierverwahrers State Street.Drei der bisherigen institutionellen Anleger stammen aus Deutschland, darunter auch ein Family Office. Für Privatinvestoren kommen die Einzel-Hedgefonds von Julius Bär allerdings in den seltensten Fällen in Frage, da sie in Deutschland nicht zum öffentlichen Vertrieb zugelassen sind und die Mindestanlage 500 000 Dollar beträgt. Drei Viertel des Volumens kommen von Dachfonds, das restliche Viertel von Family Offices und Privatbanken. Der Löwenanteil der Gelder befindet sich in einem Relative-Value-Fonds, der auf Arbitrage-Geschäfte an den Rentenmärkten setzt. Hinzu kommen ein Fonds für Emerging Markets-Anleihen und ein Global Macro-Fonds, der Zinswetten eingeht.