Asset Management

Meag öffnet sich Zug um Zug für Private

Der Asset Manager der Munich Re setzt auf Absolute Return und Nachhaltigkeit

Meag öffnet sich Zug um Zug für Private

Von Karin Böhmert, FrankfurtMeag – dahinter stehen 193 Mrd. Euro an verwaltetem Vermögen. In der Meag werden sowohl die Kapitalanlagen des weltweit größten Rückversicherers Munich Re als auch die der Erstversicherungstochter Ergo sowie deren Konzerngesellschaften verwaltet. Zwar entfällt mit 185 Mrd. Euro der Löwenanteil der verwalteten Vermögen auf dieses Eigengeschäft, doch werden inzwischen auch gut 8 Mrd. Euro für Dritte verwaltet. Langfristige Strategie”Was wir intern gut können, das bieten wir auch externen Kunden an”, unterstreicht Robert Helm, Meag-Geschäftsführer Vertrieb, im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Diese Strategie wurde bereits vor zehn Jahren implementiert, als die damalige Münchener Rück die Meag gründete. Doch Ziel des Versicherers war es nicht, das Asset Management für Externe als Kerngeschäft zu etablieren. Vielmehr geht es darum, die beim Management der Eigenanlagen gewonnene Expertise Geschäftspartnern außerhalb von Munich Re und Ergo zukommen zu lassen, aber auch Privatanleger daran profitieren zu lassen.So fragten Privatanleger Produkte für die Wiederanlage fälliger Lebens- und Rentenversicherungen nach, erklärt Helm. Auffallend sei, dass Privatanleger sehr prozyklisch agierten und in der gegenwärtigen Marktphase verstärkt konservative Anlagen nachfragten. In der Finanzkrise hätten allerdings viele sehr besonnen reagiert und ihre Strategie durchgehalten. Das zahle sich jetzt aus.Um der Nachfrage Privater entgegenzukommen, hatte die Meag im vergangenen Jahr ihren ursprünglich für das eigene Kapitalmanagement sowie für institutionelle Investoren vorgesehenen Fonds “Meag FairReturn” auch für Private geöffnet. Der als Mischfonds konzipierte Fonds greift dabei auch den immer stärker in den Fokus rückenden Trend der Nachhaltigkeit auf, da er nach strengen sozialen, ökologischen und finanziellen Kriterien investiert. “Wir können glaubwürdig mit diesem Produkt auftreten, da für die Konzernmutter Munich Re das Thema Nachhaltigkeit bereits seit langem Teil des Geschäftsmodells ist”, betont Helm. Investoren erhielten quasi eine doppelte Dividende: zum einen positive Anlageergebnisse und zum anderen fühlten sich Investoren wohl, weil sie einen Beitrag im Sinne der Nachhaltigkeit leisteten und Projekte förderten, mit denen (Umwelt-)Schäden vermieden werden könnten.Bei ihrer Anlagestrategie setzt die Meag auf den Absolute-Return-Ansatz. Im Gegensatz zum Relative Return, der das Ergebnis in Relation zu einer Benchmark setzt, die allerdings auch ins Negative drehen kann, sollen beim Absolute Return die zuvor gesetzten positiven Ertragsziele mindestens erreicht werden.Institutionelle präferierten diesen Ansatz, da sie sich aufgrund ihrer begrenzten Risikobudgets kaum Verluste erlauben könnten. Zudem werden die Kapitalanlagen durch die Struktur der Passivseite mit Blick auf auslaufende Lebens- und auszuzahlende Rentenversicherungen bestimmt. Institutionelle nähmen deshalb eher eine geringere, dafür aber sichere Rendite in Kauf, unterstreicht der Leiter Relationship Management Stefan Arneth.Risiken würden nur gezielt eingegangen und bei abnehmenden Risikobudgets sukzessive abgebaut. Entsprechend werde überwiegend in Rentenpapiere investiert. Zwar gebe es auch hier “Ausreißer”, wie die aktuelle Staatsverschuldung Griechenlands zeige, doch seien die Schwankungen geringer als etwa bei den sehr volatilen Aktien. Solche riskanteren Anlageklassen würden nur im Rahmen einer strengen Risikodiversifikation beigemischt und streng überwacht. Derivate kommen nur zur kosteneffizienten Absicherung von Risiken zum Einsatz. Zufrieden mit EntwicklungVon den außerhalb der eigenen Kapitalanlagen gemanagten 8 Mrd. Euro entfielen per Ende 2009 4,7 Mrd. auf institutionelle Investoren. Neben Versicherungen sind dies Pensionskassen und Versorgungseinrichtungen, aber auch Industrieunternehmen und Banken (siehe Grafik). Auf Privatanleger entfallen 2,1 Mrd. Euro und der Rest auf das institutionelle Immobiliengeschäft. Mit der Entwicklung der verwalteten Vermögen für Dritte zeigt sich Helm zufrieden. Er geht davon aus, jährlich etwa 400 Mill. bis 500 Mill. Euro netto an neuen Geldern hereinzuholen.