Asset Management

Meag will externe Kunden ködern

Münchener-Rück-Tochter strebt 450 Mill. Euro Zuflüsse an - Niedrige Aktienquote

Meag will externe Kunden ködern

Von Stefanie Schulte, Frankfurt Die Meag, Asset Manager der Münchener Rück und ihrer Erstversicherungstochter Ergo, hat 2008 aufgrund einer zurückhaltenden Investmentstrategie deutlich weniger Vermögen verloren als Wettbewerber und will dies nun in ein kräftiges Neugeschäft bei konzernfremden Kunden ummünzen. 2009 will sie bei externen institutionellen Kunden netto etwa 450 Mill. Euro einwerben. Dies sagte der für dieses Geschäftsfeld zuständige Meag-Geschäftsführer Robert Helm im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Im Jahr 2008 habe dieser Kundenkreis, für den die Meag derzeit etwa 4 Mrd. Euro verwaltet, 400 Mill. Euro neu investiert. Zum Jahresende 2008 verwaltete die Meag insgesamt 184,7 Mrd. Euro, überwiegend Mittel aus dem Münchener-Rück-Konzern. Das Gesamvolumen erhöhte sich damit um 2 % gegenüber dem Vorjahr. Wie hoch die Mittelzuflüsse aus dem Konzern selbst waren, darüber machte Helm allerdings keine Angaben. Mit angestrebten Renditen von 4 % bis 5 % jährlich sei die Meag vor wenigen Jahren noch als sehr konservativer Asset Manager betrachtet worden, während ein solches Ziel Anlegern jetzt sehr begehrenswert erscheine, hob Helm hervor. Bei Verbriefungen etwa habe sich der Münchener-Rück-Vermögensverwalter sehr zurückgehalten. “Die Überrenditen, die viele dieser Papiere gegenüber klassischen Anleihen versprochen haben, standen unseres Erachtens in einem ungünstigen Verhältnis zum Risiko.” Lediglich einige europäische Verbriefungstitel habe die Meag erworben. Zudem seien in den Portfolios die Aktienbestände sehr frühzeitig zurückgefahren worden. Ende 2008 entfielen nur noch gut 7 Mrd. Euro des Meag-Gesamtvolumens auf Aktien, knapp 30 % des Vorjahreswerts (siehe Grafik). Es sei zwar mittlerweile unter Institutionellen allgemein üblich, sich für jedes Jahr feste Risikobudgets zu setzen und riskante Engagements abzubauen, sobald Verluste in einer bestimmten, vorgegebenen Höhe aufgetreten seien, so Helm. Allerdings scheitere diese Strategie oft daran, dass sie nicht konsequent umgesetzt werde. Wenig konsequente Anleger”Wird das Risikobudget durch einen Aktienkurssturz gleich zu Jahresbeginn aufgezehrt, ist die Versuchung groß, von den eigenen Vorgaben abzuweichen und doch noch auf eine Erholung der Aktienmärkte zu setzen.” Im Jahr 2008 habe sich jedoch gezeigt, dass sich dies fatal auswirken könne.Neben Versicherern, die unter den externen Kunden der Meag traditionell stark vertreten sind, nimmt Helm auch andere Kundengruppen ins Visier, etwa kleinere Stiftungen. Solche Investoren hätten in der Vergangenheit vielfach schlechte Erfahrungen mit komplizierten Anlageprodukten gemacht “und sind nun verstärkt auf der Suche nach professionellen Kapitalverwaltern mit solider Anlagestrategie und transparenten Produkten”. Stiftung als Zertifikate-OpferSolchen Investoren “wurde auch schon mal ein jährlicher Zins von 6 % versprochen, wenn aus einem bestimmten Sortiment an Aktien kein einziger Titel mehr als 30 % verlor”, berichtete Helm. Dieses – auch von Zertifikaten für Privatanleger bekannte – Konzept habe sich im vergangenen Jahr bekanntlich als sehr verlustreich erwiesen.