Kapitalanlage - Fonds der Woche

Tagesgeld-Alternative

Derivate-Strategie in einer Fondshülle

Tagesgeld-Alternative

ars Frankfurt – Die Anleihenrenditen sind auf historische Tiefstände gefallen, und die Aktienmärkte sind unsicher. In solchen Börsenphasen schichten Anleger ihr Kapital gerne in Tagesgeld-Produkte um. Allerdings werfen diese Anlagen je nach Anlagebetrag durchschnittlich pro Jahr nicht mehr als 1,8 bis 2,0 % ab. Tatsächlich gibt es Alternativen, die dem Anleger eine höhere Rendite bringen, ohne dass er ein hohes Verlustrisiko in Kauf nehmen muss. Beispielsweise in Form des Return & Income Strategy Index Fund von Merrill Lynch, der Anfang Dezember 2004 an den Start ging. Die Spezialisten der Investmentbank haben eine Derivate-Strategie in die Hülle eines Fonds gepackt. Der Fonds namens RIS bildet die Performance des Return & Income Strategy Index (RIS Index) ab. Der Index setzt sich zusammen aus 30 globalen Blue Chips, die entsprechend ihrer Dividendenrendite aus dem FTSE Global 100 Index ausgewählt werden. Darunter befinden sich Werte wie ABN Amro, Altria Group, DaimlerChrysler oder auch Total. Die Indexmitglieder werden entsprechend ihrer Dividendenrenditen im Portfolio gewichtet. Die zehn Unternehmen mit der höchsten Dividendenrendite mit jeweils 5 %, die nächsten zehn Werte mit je 3 %, die letzten zehn mit jeweils 2 %. Der RIS-Index hat drei Ertragskomponenten: Dividendeneinnahmen, Optionsprämien und die möglichen Kursgewinne der Indexmitglieder. Neben den Dividendeneinnahmen versucht der Fondsmanager durch das Schreiben von Out-of-the-Money-Call-Optionen auf die 30 Aktien zusätzliche Erträge zu erwirtschaften. Die Auswahl der renditestärksten Werte und das Eingehen der Stillhalterpositionen erfolgt automatisiert. Der RIS-Fonds partizipiert an der Performance des Index. Das Kapital des Fonds wird allerdings in einen Korb erstklassiger Anleihen angelegt, die von OECD-Emittenten ausgegeben wurden. Der Anleger erhält jährliche Ausschüttungen in Abhängigkeit von der Performance des RIS-Index. Angestrebt ist eine Zielrendite von 6 bis 7 % jährlich, die der Anleger allerdings nach dem bisher geltenden Steuerrecht nicht mit dem Fiskus teilen muss.