INVESTMENTFONDS - IM INTERVIEW: ALEXANDER RAVIOL, LUPUS ALPHA

"Volatilität steigt in Krisen"

Hedge-Wirkung des Fonds auf alle Portfoliowerte

"Volatilität steigt in Krisen"

– Herr Raviol, was macht eine Absicherung des Portfolios mit passiven Volatilitätsprodukten so schwierig?Mit den typischen passiven Volatilitätsprodukten, die in Vix-Futures investieren, erhält man in der Regel zwar einen guten Schutz in Krisenphasen. In “normalen” Marktphasen aber muss man mit deutlichen Verlusten rechnen. Der S & P 500 Vix Short-Term Futures-Index hat beispielsweise im Fünfjahreszeitraum vom 31. Dezember 2006 bis zum 31. Dezember 2011 etwa 70 % seines Wertes verloren, trotz mehrerer heftiger Krisen in dieser Phase. Die Ursache hierfür liegt insbesondere in den hohen Rollkosten der Futures, die Gewinne in Krisenphasen schnell wieder aufzehren.- Bei dem neuen Volatility Protect setzen Sie den Long Volatility Hedge mit Equity Variance Swaps oder mit Replikationsportfolios aus börsengehandelten Indexoptionen um. Welche Basiswerte nutzen Sie dabei?Wir verwenden als Basiswert den Euro Stoxx 50 und den S & P 500. Hierdurch erreichen wir eine Diversifikation bezüglich der Hedge-Wirkung. Außerdem ist der Optionsmarkt auf diese beiden Indizes extrem liquide, sodass die Handelskosten gering bleiben.- Baustein 2 soll die Absicherungskosten auch in Zeiten niedriger Volatilität finanzieren. Sie nutzen dabei aus, dass der Markt die implizite Volatilität häufig überschätzt und daher ein Spread zur tatsächlichen, realisierten Volatilität besteht. Wie groß ist das Risiko, dass eine entgegengesetzte Konstellation vorliegt?Eine entgegengesetzte Konstellation ist typischerweise immer zu Beginn einer Krise zu beobachten. In diesen Phasen wird der Baustein 2 auch leichte negative Beiträge liefern. Wichtig ist hierbei, dass dieser Portfolioteil immer so klein sein wird, dass auf der Portfolioebene die Hedge-Wirkung deutlich dominiert.- Die Strategie wäre 2008 und 2011 aufgegangen. Kann ich als Fondsmanager sicher sein, dass das Konzept auch während anderer Turbulenzen funktioniert?Die Voraussetzung für eine Hedge-Wirkung ist der Anstieg der Aktienmarktvolatilität. Dies war zuletzt in ausgeprägten Krisenphasen wie im Herbst 2008 und im Herbst letzten Jahres der Fall. Auch zukünftige Krisen werden wieder mit steigenden Volatilitäten einhergehen. Dies geschieht allein aufgrund der in diesen Phasen immer deutlich vorherrschenden Unsicherheit; verbunden mit zeitweise von Panik getriebenen Entwicklungen. Hierbei ist nicht wichtig, was der Auslöser der Krise ist. Bei der Konstruktion des Lupus Alpha Volatility Protect war uns wichtig, dass die Hedgewirkung nicht auf den konkreten Markt- und Volatilitätsverlauf der vergangenen Krisen optimiert wurde. Insofern ist das Konzept für die nächste Krise – unabhängig davon, von wo sie kommt – bestens gerüstet.- Der Volatility-Hedge erfolgt über die Nutzung von Aktienderivaten. Kann ich damit als Fondsmanager auch nichtaktienlastige Portfolios absichern?Eindeutig ja. Aktienmarktvolatilität ist ein gutes Spiegelbild für das generelle Ausmaß einer Krise der Finanzmärkte. Credit Spreads haben etwa ein sehr ähnliches Verhalten, das heißt, in Phasen deutlich steigender Credit Spreads steigt auch die Aktienmarktvolatilität. Somit kann für Corporate Bonds im Portfolio eine Hedge-Wirkung erzielt werden. Das Ziel des Lupus Alpha Volatility Protect ist es, eine Hedge-Wirkung für alle Portfoliobestandteile zu haben, die sich in großen Krisen oft gleichförmig nach unten entwickeln. Dann, wenn davon gesprochen wird, dass Diversifikation nicht funktioniert, also die Korrelationen gegen 1 gehen, zeigt der Lupus Alpha Volatility Protect seine wahre Stärke als generelles Hedge-Instrument.—-Das Interview führte Armin Schmitz.