Zweite Reihe bevorzugt
ssc Frankfurt – Dass sich bei Aktien der Blick in die zweite Reihe lohnt, haben die vergangenen zwölf Monate gezeigt, in denen MDax und SDax den Dax um mehr als 10 Prozentpunkte geschlagen haben. Anleger, die im März 2004 in den neu aufgelegten DWS “Top 50 Smaller Stars” investiert haben, haben daher goldrichtig gelegen. Der Fonds, der auf internationale Nebenwerte setzt, legte binnen Jahresfrist um 10,5 % zu und gewann allein im Januar 6,3 %. Fondsmanager Raik Hoffmann, ein anerkannter Nebenwerte-Spezialist, investiert in Aktien mit Marktkapitalisierung von bis zu 15 Mrd. Euro. Durch diesen für Nebenwerte relativ hohen Grenzwert ist es möglich, attraktive Wachstumstitel lange im Portfolio zu halten. Hoffmann investiert unter anderem in kleinere Werte aus den weltweiten Blue-Chip-Indizes. Die am stärksten vertretenen Titel haben jedoch eine Marktkapitalisierung im Millionen- oder niedrigen Milliardenbereich, darunter der französische Finanzdienstleister Euler Hermes (4,5 %), die deutsche Internetfirma United Internet (3,6 %) oder die französische Modekette Etam (3,2 %). Hoffmann setzt auf Traditionsunternehmen mit starker Marktstellung ebenso wie auf Marken mit vielversprechendem Konzept wie die amerikanische Café-Kette Starbucks. Darüber hinaus sucht er gezielt nach unterbewerteten Aktien. Mit dieser Strategie hat Hoffmann seit Jahresbeginn andere internationale Nebenwerte-Fonds wie Morgan Stanley “Global Small Cap Value”, Invesco “GT Global Enterprise” oder Axa Rosenberg “Global Small Cap Alpha” geschlagen. Im vergangenen Jahr liefen diese Fonds dagegen teilweise besser. Nebenwerte sind nach Hoffmanns Darstellung auf Dauer attraktiv für Anleger, da sie bessere Wachstumschancen als die Blue Chips bei einer meist niedrigen Volatilität bieten. Sie seien auch relativ unabhängig von der Entwicklung des Gesamtmarkts. Ob Anleger auch in Zukunft mit der zweiten Reihe am besten fahren werden, ist nach Einschätzung von Analysten dennoch offen. Wegen der inzwischen relativ hohen KGVs der Nebenwerte richten viele ihren Fokus inzwischen wieder auf die Standardwerte.