Bayer will einen Teil des Agrarchemiegeschäfts versilbern. Der Geschäftsbereich Environmental Science für professionelle Kunden soll veräußert werden, wie Bayer mitteilte. Das Geschäft mit Pflanzenschutzmitteln in nichtlandwirtschaftlicher Anwendung stand 2019 für einen Umsatz von 600 Mill. Euro. Das Geschäft, in dem Bayer nach den Angaben weltweit füh­render Anbieter ist, befasst sich mit Lösungen zur Bekämpfung von Schädlingen, Krankheitserregern und Unkraut in der Forstwirtschaft, auf Rasenflächen oder bei Zierpflanzen. Noch seien keine Banken mandatiert, Bayer werde erst im späteren Jahresverlauf auf potenzielle Käufer zugehen, sagte ein Sprecher.

Bayer will sich mit dem Schritt auf die landwirtschaftliche Klientel konzentrieren. „Mit den angekündigten Veränderungen beim Portfolio und im Führungsteam schalten wir nun von der Integration auf Wachstumsbeschleunigung um“, wird Bayer-Vorstand Liam Condon zitiert. Wie Landwirte auf der ganzen Welt habe auch Bayer Cropscience in den vergangenen Jahren einige Herausforderungen bewältigen müssen. „Dennoch bin ich sehr zuversichtlich, was die Aussichten unseres Cropscience-Geschäfts betrifft“, so Condon.

Die angesprochenen Personalien betreffen Jacqueline M. Applegate, die von März an die Leitung des Nordamerikageschäfts von Cropscience übernimmt. Bislang zeichnete Applegate für die Geschäftsbe­reiche Environmental Science und Gemüsesaatgut verantwortlich. Auch der Bereich Digital Farming bekommt mit Jeremy Williams einen neuen Chef. Zudem löst Tom Armi­tage Beth Roden als Kommunikationschefin von Cropscience ab. Alle drei werden künftig dem Leadership Team der Division angehören. Die Verantwortung für den Verkauf von Environmental Science übernimmt Gilles Galliou. Der Sitz des Geschäftsbereichs wird zum 1. Juni von Lyon nach Cary in North Carolina verlegt.