Kreditvermittlung

Anziehendes Geschäft mit Baudarlehen stimmt Hypoport optimistisch

Hypoport ist zuversichtlich, dass die Vermittlung von Wohndarlehen in diesem Jahr in Schwung kommt. Eine erste Belebung sei nach dem Geschäftsrückgang im Zuge der Zinssteigerungen bemerkbar.

Anziehendes Geschäft mit Baudarlehen stimmt Hypoport optimistisch

Hypoport vermittelt
wieder mehr Baudarlehen

Finanzplattform erwartet weitere Erholung

dpa-afx Berlin

Der Finanzdienstleister Hypoport rechnet nach dem Geschäftseinbruch bei Wohnkrediten mit weiterer Erholung. Der jüngste Rückgang der Zinsen, etwas niedrigere Immobilienpreise und steigende Mieten dürften mehr Familien zum Kauf von Wohneigentum motivieren, sagte Vorstandschef Ronald Slabke am Montag bei der Vorlage von Eckdaten zum vierten Quartal. Die Entwicklung werde sich 2024 voraussichtlich fortsetzen.

Aktienkurs zieht an

Zuletzt vermittelte Hypoports Plattform Europace erstmals seit Beginn der Krise insgesamt eine größere Summe an Baudarlehen, Ratenkrediten und Bausparverträgen als im Vorjahreszeitraum. Für die gebeutelte Hypoport-Aktie ging es nach den Neuigkeiten aufwärts. Das Papier gehörte zu den Spitzenreitern im SDax und machte die seit Jahresbeginn verbuchten Kursverluste mehr als wett. Von den Rekordkursen aus der Zeit der Corona-Krise ist die Aktie jedoch weit entfernt: Im Februar 2021 hatten Anleger für das Papier bis zu 618 Euro bezahlt. Inzwischen liegt der Kurs wieder auf einem ähnlichen Niveau wie vor der Pandemie im Jahr 2019.

Nachfrage nach Bausparverträgen bricht ein

Slabke untermauert seine Zuversicht mit Geschäftszahlen. So kam die Immobilienplattform Europace im vierten Quartal auf ein vermitteltes Volumen von 15,48 Mrd. Euro. Das ist im Vorjahresvergleich ein Plus von 0,4%. Baudarlehen legten um 7,7% auf 12,71 Mrd. Euro zu. Vor allem das Geschäft mit Sparkassen und Genossenschaftsbanken wuchs kräftig, wobei die Nachfrage nach Bausparverträgen um fast 40% zurückging.

Jahrelang hatten die Niedrigzinsen Hypoports Geschäft mit Immobilienkrediten angetrieben. Als die Zinsen deutlich stiegen, zog die Nachfrage zwar noch einmal kurzzeitig an. Doch dann ging es abwärts. 2022 wie 2023 musste sich der Vorstand von seinen zuvor optimistischeren Geschäftszielen verabschieden. Für 2023 rechnet das Management mit einem Umsatzrückgang von bis zu 25%.

Rückkehr in die Gewinnzone angepeilt

In neun Monaten verbuchte Hypoport vor Zinsen und Steuern einen Verlust von 3 Mill. Euro. Für das Gesamtjahr stellte der Vorstand dank positiver Sondereffekte dennoch einen operativen Gewinn von 10 bis 15 Mill. Euro in Aussicht. Seine gesamten vorläufigen Geschäftszahlen veröffentlicht Hypoport am 11. März.

Wertberichtigt Seite 2
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