Gewinnsprung

Baader Bank erwischt guten Jahresstart

Nach einem fulminanten Gewinnsprung 2020 ist die auf den Wertpapierhandel spezialisierte Baader Bank auch schwungvoll in das laufende Jahr gestartet. Das Institut mit Sitz in Unterschleißheim bei München bekomme von der Hausse an den Börsen...

Baader Bank erwischt guten Jahresstart

sck München

– Nach einem fulminanten Gewinnsprung 2020 ist die auf den Wertpapierhandel spezialisierte Baader Bank auch schwungvoll in das laufende Jahr gestartet. Das Institut mit Sitz in Unterschleißheim bei München bekomme von der Hausse an den Börsen Rückenwind. „In den ersten Monaten des neuen Geschäftsjahres zeichnet sich eine Fortführung des hohen Aktivitätsniveaus der Handelsteilnehmer an den internationalen Kapital- und Finanzmärkten (…) ab“, teilte das Institut zur Vorlage seiner noch untestierten Bilanz mit.

Die Baader Bank bekräftigte daher ihre Prognose für 2021, die sie mit Bekanntgabe der Eckdaten für 2020 veröffentlichte (vgl. BZ vom 4. Februar). Sollten diese guten Rahmenbedingungen „weiter Bestand haben, geht der Vorstand davon aus, dass das Ergebnis vor Steuern 2021 das Ergebnis aus 2020 übertreffen wird“. Im vergangenen Jahr steigerte die Baader Bank ihr Vorsteuerergebnis auf 56 Mill. Euro nach einem Mini-Gewinn von 68000 Euro 2019. Der Boom an den Börsen bescherte dem Unternehmen einen deutlichen Zuwachs der Erträge. Diese hatten sich 2020 mit 213 (i.V. 104) Mill. Euro mehr als verdoppelt. Treiber war vor allem das Handelsergebnis. Dieser Erfolgsposten legte auf 168 (46) Mill. Euro deutlich zu.

Der Personalaufwand wuchs auf 71 (47) Mill. Euro. Zur Begründung nannte die Bank gestiegene variable Vergütungsbestandteile „im Zuge der positiven Gesamtentwicklung“. Das gewachsene Geschäftsvolumen „konnte mit annähernd stabiler Personaldecke erreicht werden, worin sich insbesondere die hohe Skalierungsfähigkeit der Bank zeigt“, berichtete das Geldhaus. Im vergangenen Jahr erhöhte sich die Zahl der Mitarbeiter um 17 auf 420.

Ausschüttung vorgesehen

Die Anleger reagierten auf das Zahlenwerk wohlwollend. Die im Freiverkehr gehandelte Aktie des Instituts gewann zum Wochenschluss zeitweise 7% auf 9,10 Euro an Wert. Der erzielte Rekordüberschuss von 47 (–1) Mill. Euro erlaubt es der Baader Bank, erstmals nach Jahren wieder eine nennenswerte Dividende zu zahlen. Der Vorstand plant, der für den 1. Juli 2021 vorgesehenen Hauptversammlung je Aktie 0,25 Eu­ro vorzuschlagen. Auf Basis des in 45,9 Millionen Anteilscheine aufgeteilten Grundkapitals entspräche das einer Ausschüttungssumme von 11,5 Mill. Euro. Das ist ein Viertel des Nettogewinns.

Davon profitiert unter anderem die Eigentümerfamilie Baader, die mit 69,1% die Mehrheit des Kapitals hält. Vorstandsvorsitzender ist Nico Baader. In den Jahren zuvor hatte das Institut nach hohen Verlusten einen Restrukturierungsprozess durchgemacht.

Das Institut will seinen Geschäftsbericht 2020 am 20. Mai dieses Jahres auf seiner Internetseite veröffentlichen. Eckdaten für den ersten Dreimonatsabschnitt 2021 gibt die Baader Bank am 29. April bekannt.