Kryptohändler

Bitcoin Group hat im ersten Halbjahr geliefert

Die mehr als einer Million registrierte Kunden zählende Bitcoin Group hat im ersten Halbjahr kräftige Wachstumsraten erzielt. Angaben vom Dienstag zufolge hat sich der Umsatz auf 17,7 Mill. Euro etwa verdreifacht, vor Zinsen, Steuern und...

Bitcoin Group hat im ersten Halbjahr geliefert

bg Frankfurt

Die mehr als einer Million registrierte Kunden zählende Bitcoin Group hat im ersten Halbjahr kräftige Wachstumsraten erzielt. Angaben vom Dienstag zufolge hat sich der Umsatz auf 17,7 Mill. Euro etwa verdreifacht, vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wurden 14,4 (i.V. 4,2) Mill. Euro verdient. Der Gewinn je Aktie kletterte auf 2,03 (0,70) Euro. Grundlage der positiven Entwicklung sei eine deutliche Ausweitung der Provisionserlöse, sagt der Vorstand der Bitcoin Group SE, Marco Bodewein, im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Insbesondere im ersten Quartal habe man von der hohen Kryptovolatilität profitiert. Außerdem wurden mit Ripple und Dogecoin neue Kryptowährungen gelistet.

Insgesamt acht Kryptowährungen sind nun gegen Euro handelbar. Einen weiteren Ausbau habe Bitcoin.de durch die neue Handelsplattform erfahren, auf der Kunden die Möglichkeit haben, die Tochter Futurum Bank als direkten Handelspartner zu nutzen. Diese stellt verbindliche Kauf- und Verkaufskurse und fungiert als Gegenpartei sowohl für institutionelle Kunden als auch für Privatanleger, die größere Volumina handeln. Man sei insgesamt dabei, weitere Funktionalitäten auf Wallet- und Trading-Ebene aufzubauen und erwarte in nicht allzu ferner Zukunft, von der BaFin die Lizenz als Einlagen- und Kreditinstitut zu erhalten – der Antrag sei im dritten Quartal gestellt worden, so Bodewein. Erst wenn man diese habe, könne man mit den klassischen Spothändlern des Kryptohandels verglichen werden.

Diese in der Regel in Steuerparadiesen ansässigen Handelsplätze erfreuen sich Milliardenbewertungen, während die brav unter dem Auge der BaFin agierende börsennotierte Bitcoin Group schlappe 180 Mill. Euro wert ist. Mit der Entwicklung des Aktienkurses hadert Bodewein, hat die Bitcoin Group doch allein Krypto-Assets im Wert von gut 170 Mill. Euro im Eigenbestand plus liquide Mittel von knapp 18 Mill. Euro. Seiner Beobachtung nach wird die Aktie vor allem als Derivat der Bitcoin-Notiz gehandelt. Das profitable Handelsgeschäft werde nicht in der Bewertung berücksichtigt. Bodewein will die Equity Story des Finanzdienstleisters für digitale Assets auf Basis von neuem Research bald ein wenig offensiver unters Volk bringen.

Bei allen Expansionsbestrebungen werden die Ostwestfalen aber nicht übermütig. „Wir machen nur das, was von der Compliance-Seite her eindeutig geht“, antwortet Bodewein auf die Frage, ob man auch Privacy Coins wie ZCash und Monero listen würde. Hintergrund ist, dass solche Coins von Nutzern zur Verschleierung von Geldflüssen genutzt werden können. Ostwestfälisch zurückhaltend ist auch die Prognose: Diese sieht für 2021 moderat bis stark steigende Umsatzerlöse sowie einen operativen Gewinn (Ebitda) im unteren bis mittleren zweistelligen Millionenbereich vor – dabei hat die Bitcoin Group bereits zur Jahresmitte die Ergebnisse des Vorjahres übertroffen.