BlackRock: Private Sparer entdecken Renten-ETF

Neue Vertriebswege sollen Ausschlag geben

BlackRock: Private Sparer entdecken Renten-ETF

jsc Frankfurt – Der Aufschwung von börsengehandelten Fonds (ETF) für Anleihen stimmt den Marktführer BlackRock optimistisch: Langfristig werden nicht nur weitere institutionelle Investoren, sondern zunehmend auch private Sparer zu den Produkten greifen, wie Brett Olson, Leiter für Anleihenprodukte für die Fondsmarke iShares in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA), am Mittwoch in Frankfurt vor Journalisten erklärte. Damit steht dem Segment aus Sicht des weltgrößten Vermögensverwalters ein ähnlicher Weg bevor wie auch börsengehandelten Aktienfonds, die bislang das ETF-Geschäft dominieren und bereits zunehmend auch von privaten Sparern genutzt werden. Olson verwies auf die USA, wo ETF weiter verbreitet als in Europa sind und auch börsengehandelte Rentenfonds bereits rege von gewöhnlichen Leuten genutzt werden, wie er ausführte.Ausschlaggebend für eine stärkere Durchdringung bei privaten Sparern soll der Fondsverkauf über Direktbanken sein, wie Lisa Kealy der Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY sagte. Auch die noch in der Aufbauphase befindlichen automatischen Vermögensberater und -verwalter (Robo-Advisor) könnten aus Sicht der Fondsexpertin verstärkt Renten-ETF einsetzen. Markus Ohlig, der für Greenwich Associates die Geldanlage von Investoren aus Europa und Asien begleitet, nannte die Regeln zu Vertriebsprovisionen im Fondsgeschäft als Grund, weshalb sich auch andere Beratungsmodelle etablierten – und sich der Preisvorteil von ETF auszahle. Gewichte verschieben sichBislang werden die Rentenfonds vor allem von institutionellen Anlegern genutzt: Im laufenden Jahr flossen bis Ende Oktober weltweit netto 109 Mrd. Dollar in die Produkte, während Aktien-ETF 124 Mrd. Euro einsammelten, wie aus Marktdaten von BlackRock hervorgeht. In den Jahren zuvor war der Vorsprung der Aktienfonds deutlich höher. Weil Anleihen aufgrund des Kaufprogramms der EZB sowie regulatorischer Hürden für handelnde Banken oft wenig liquide seien, müsse ein Renten-ETF die Auswahl der Papiere begrenzen und flexibel agieren, sagte Olson.