Fondsgeschäft

BNP Paribas darf Fonds­geschäft in China starten

BNP Paribas hat nach Amundi, Blackrock, Goldman Sachs und Schroders als fünfte ausländische Adresse die Freigabe erhalten, um im Rahmen eines Joint Ventures mit einer chinesischen Großbank Fonds für Chinas Privatanleger zu lancieren.

BNP Paribas darf Fonds­geschäft in China starten

nh Schanghai

Die französische Großbank BNP Paribas hat nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg eine Lizenzfreigabe durch die chinesische Bankenaufsicht erhalten. Die Bank darf nun ein mehrheitlich geführtes Joint Venture für Vermögensverwaltung mit der staatlichen Agricultural Bank of China (ABC) aufziehen, wie die China Banking and Insurance Regulatory Commission (CBRC) entschied. Dem Vernehmen nach wird die Fondssparte der Großbank, BNP Paribas Asset Management, eine Mehrheit von den 51% am Gemeinschaftsunternehmen halten.

BNP Paribas gehört damit zu einer Handvoll ausländischer Finanzinstitute, die in Nutzung einer Liberalisierung chinesischer Regularien die Gelegenheit bekommen, eine Vermögensverwaltung in China aufzuziehen, bei der sie über die Managementkontrolle im Rahmen eines Joint Ventures mit einem chinesischen Partner verfügen.

Blackrock und Amundi vorn

Sinn dieser neuen Kooperationsform ist es, verschiedene Vermögensverwaltungsprodukte für chinesische Privatkunden zu lancieren, die vom Know-how und Markenimage eines renommierten westlichen Finanzdienstleisters profitieren und über die riesigen landesweiten Zweigstellennetze der führenden chinesischen Banken vertrieben werden können.

Gegenwärtig sind der US-Fondsriese Blackrock und der französische Vermögensverwalter Amundi mit Gemeinschaftsunternehmen in China unterwegs. Beide Gesellschaften haben dabei bereits Produkte lanciert. Während Blackrock mit Chinas zweitgrößtem Kreditinstitut China Construction Bank (CCB) kooperiert, sitzt Amundi mit der ebenfalls staatskontrollierten Bank of China (BOC) in einem Boot.

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat bereits eine vergleichbare Lizenz erhalten und den Marktführer Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) als Partner ausgewählt. Hier hatte die CBRC im Juni grünes Licht gegeben, so dass noch in diesem Jahr die ersten Vermögensverwaltungsprodukte aufgelegt werden dürften. Im Februar wiederum eröffnete der britische Fondsmanager Schroders sein Joint Venture mit Bank of Communications (Bocom) in Schanghai. Die Gesellschaft bietet bisher aber keine Produkte an. Damit sind die fünf größten chinesischen Banken nun unter dem Segen der heimischen Regulatoren in eine Partnerschaft für Assetmanagement-Dienste mit führenden westlichen Investmentbanken und Vermögensverwaltern gebracht worden.

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