Dienstleistungen für Emittenten

BNP und Caceis gründen Uptevia

Das neue Gemeinschaftsunternehmen von BNP Paribas und der Crédit-Agricole-Tochter Caceis ist auf Dienstleistungen für Emittenten spezialisiert. Dabei will es mittelfristig auch in Europa eine führende Rolle übernehmen.

BNP und Caceis gründen Uptevia

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BNP Paribas und die Crédit-Agricole-Tochter Caceis haben zu Beginn des Jahres den Startschuss für ihr Gemeinschaftsunternehmen Uptevia gegeben. Die Bank und der Assetmanagement-Dienstleister halten je 50 % an dem auf Dienstleistungen für Emittenten wie Registerführung, die Organisation von Hauptversammlungen oder die Verwaltung von Plänen für Belegschaftsaktien spezialisierten Joint Venture. Uptevia habe den Ehrgeiz, bei Corporate-Trust-Aktivitäten eine führende Rolle in Frankreich und mittelfristig auch Europa zu übernehmen, erklärte Crédit Agricole.

BNP und Caceis hatten ihre Pläne für das Gemeinschaftsunternehmen bereits Mitte März letzten Jahres bekanntgegeben, jedoch erst Ende 2022 das dafür notwendige grüne Licht der zuständigen Behörden erhalten. Die neue Einheit mit rund 300 Mitarbeitern, die im Herbst in neue Räumlichkeiten im westlich von Paris gelegenen Geschäftsviertel La Défense ziehen soll, kommt auf Erträge von weniger als 100 Mill. Euro. Ziel ist nicht, Synergien zu erzielen, sondern die Expertise beider Gruppen im Bereich Emittenten-Dienstleistungen zusammenzulegen – um sie stärker vom Bereich Securities Services abzugrenzen, aber auch aus finanziellen Gründen. Denn Aktivitäten in diesem Bereich gelten nicht als besonders rentabel, haben jedoch einen Bedarf an hohen Investitionen, um ihre IT auf dem neuesten Stand zu halten.

Während Uptevia Emittenten im Visier hat, sind die Zielgruppen der Bereiche Securities Services von BNP und Caceis Investoren wie Pensionsfonds und Assetmanager. Die neue Einheit, deren Generaldirektor Lionel Barthélemy ist, ist bereits für die Regionalkassen von Crédit Agricole, die Investmentbanken der beiden Finanzinstitute sowie Exane tätig. In Frankreich konkurriert sie mit spezialisierten Töchtern von Société Générale und Crédit Mutuel, auf europäischer Ebene auch mit spezialisierten Anbietern wie Computer­share aus Australien. Uptevia gibt sich zwei Jahre Zeit, um ihre beiden IT-Plattformen zu konvergieren. Die Aktie von Crédit Agricole gab am Freitag um 0,3 % nach.