Dänemark

Danske geht Großteil des Gewinns flöten

Die Danske Bank hat im vergangenen Jahr einen dramatischen Einbruch ihres Nettogewinns hinnehmen müssen. Unter dem Strich verblieben der größten dänischen Bank, die wegen eines Geldwäscheskandals unter Beobachtung internationaler Aufsichtsbehörden...

Danske geht Großteil des Gewinns flöten

fir Frankfurt

– Die Danske Bank hat im vergangenen Jahr einen dramatischen Einbruch ihres Nettogewinns hinnehmen müssen. Unter dem Strich verblieben der größten dänischen Bank, die wegen eines Geldwäscheskandals unter Beobachtung internationaler Aufsichtsbehörden steht, mit 4,6 Mrd. dkr (620 Mill. Euro) nur noch 30% des im Jahr 2019 erzielten Betrags. Negativ be­merkbar machten sich erwartete Kreditverluste, die sich vor allem infolge der Coronakrise auf umgerechnet 940 Mill. Euro nahezu verfünffachten. Im operativen Geschäft blieb hingegen fast alles beim Alten, so­wohl Zins- als auch Provisionsüberschuss verharrten auf Vorjahresniveau. Wegen deutlich gesunkener sonstiger Erträge fielen die Gesamterträge aber 6% niedriger aus als 2019. Die Kosten blieben weitgehend stabil.

Für das laufende Jahr zeigt sich das Management optimistischer und geht mindestens vom Doppelten des diesjährigen Reingewinns aus. Erwartet werde ein Nettogewinn in der Größenordnung von 9 bis 11 Mrd. dkr (1,2 Mrd. bis 1,5 Mrd. Euro), sagte CFO Stephan Engels einer Mitteilung zufolge. Der frühere Commerzbank-Finanzchef war im April 2020 in den Vorstand der Danske Bank eingetreten. Eine wirtschaftliche Erholung, höhere Erträge und niedrigere Ausgaben sowie Kreditwertberichtigungen, die sich auf höchstens die Hälfte des 2020er Werts beliefen, seien die Grundlage dieser Einschätzung, hieß es weiter.

Behörden in Dänemark, Estland, Frankreich und den USA ermittelten noch wegen Geldwäscheverdachts. Es könne weiterhin nicht abgeschätzt werden, welche Ergebnisse die Untersuchungen zeitigen, heißt es im Jahresbericht. „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist das Management der Ansicht, dass es noch nicht möglich ist, den Zeitpunkt oder die Höhe eines möglichen Vergleichs oder von Geldbußen, die wesentlich sein könnten, verlässlich abzuschätzen.“

Nordea drückt Kosten

Weniger Federn lassen musste Nordea, auch wenn sich wie bei Danske die Folgen der Pandemie für das Kreditportfolio im Zahlenwerk bemerkbar machten. Die Kreditrisikovorsorge von 860 Mill. Euro war dreieinhalbmal so hoch wie im Vorjahr (242 Mill. Euro). Lediglich ein Bruchteil davon, nämlich 28 Mill. Euro, gehe aber auf tatsächliche Kreditverluste zurück, teilte Nordea am Donnerstag anlässlich der Vorlage der Jahreszahlen mit. Die in Helsinki ansässige Großbank verdiente unter dem Strich 2,96 Mrd. Euro und lag somit um 12% unter dem Nettogewinn von 2019. Die Gesamterträge hielt das Institut konstant bei knapp 8,5 Mrd. Euro, die Kosten drückte es um 5% auf 4,64 Mrd. Euro. Für dieses Jahr würden Gesamtausgaben von unter 4,60 Mrd. Euro angepeilt, hieß es weiter.

Danske Bank
Kennzahlen nach IFRS
in Mill. dkr *20202019
Zinsüberschuss2187521877
Provisionsüberschuss1513715201
Handelsüberschuss48565441
Aufwand2810327193
Kreditwertberichtigungen70011516
Vorsteuergewinn630413822
Nettogewinn458915072
*) 10,1 dkr = 1 Euro (4.2.2021)Börsen-Zeitung