Privatbanken

Hauck & Aufhäuser stärkt sich mit Kapitalspritze

Im Zuge der Übernahme des Bankhauses Lampe erhält Hauck & Aufhäuser von der Mutter Fosun eine Kapitalspritze, die ihr „Raum für weiteres Wachstum“ eröffnet, wie Vorstandschef Michael Bentlage der Börsen-Zeitung sagt.

Hauck & Aufhäuser stärkt sich mit Kapitalspritze

bn Frankfurt

Hauck & Aufhäuser stärkt sich im Zuge der Übernahme des Bankhauses Lampe mit einer großen Kapitalspritze. Nicht weniger als 200 Mill. Euro schießt die chinesische Mutter, der Mischkonzern Fosun, in die Frankfurter Privatbank ein, wie „Finanz-Szene“ am Freitag zuerst berichtet hat. Das sind zwei Drittel der bisherigen Eigenmittel – Ende 2020 wies die Bank rund 308 Mill. Euro Eigenkapital aus. Dabei lag die Gesamtkapitalquote mit 23,78 % dreieinhalb Punkte höher als im Jahr davor.

Die Mittelzufuhr stellt sicher, dass das Haus auch nach der Verschmelzung die Anforderungen an ihre Gesamtkapitalquote erfüllt, und ermöglicht darüber hinaus eine weitere Expansion, wie Vorstandschef Michael Bentlage der Börsen-Zeitung vor dem Wochenende zu verstehen gegeben hat: „Nach der Verschmelzung zum 1. Januar werden wir in Summe rund 550 Mill. Eigenkapital haben. Das sollte uns Raum für weiteres Wachstum geben.“

Zukauf abgeschlossen

Am Freitag informierte die Bank über den Abschluss der schon im vergangenen Jahr angekündigten Übernahme des Bankhauses Lampe, nachdem die Europäische Zentralbank, die BaFin sowie weitere Aufsichtsbehörden der Transaktion zugestimmt hatten. Das künftig unter Hauck Aufhäuser Lampe firmierende Institut wird den Angaben zufolge rund 1 300 Beschäftigte zählen, Vermögen von über 200 Mrd. Euro verwalten und administrieren und eine Bilanzsumme von 10 Mrd. Euro auf sich vereinigen. „Zusammen werden wir die nach Mitarbeitern und Bruttoertrag zweitgrößte Privatbank Deutschlands sein und nach Bilanzsumme die Nummer 1“, sagt Bentlage. Hauck sieht die Übernahme als Möglichkeit, Größenvorteile zu realisieren.

Assetmanagement reizt

Im vergangenen Jahr trugen ein unerwartet kräftig anziehender Provisionsüberschuss, eine höhere Auflösung von Rückstellungen, Erträge aus dem Devisengeschäft sowie aus der jährlichen Umsatzsteuerberechnung dazu bei, dass sich das Konzernergebnis vor Steuern auf 45,7 Mill. Euro glatt verdoppelte. Im laufenden Jahr rechnet das Institut mit einem „leicht rückläufigen“ Vorsteuerergebnis infolge eines leicht fallenden Zinsüberschusses und eines „moderat“ höheren Aufwands.

Was künftiges Wachstum angeht, nennt Bentlage der Börsen-Zeitung „drei Fokusbereiche: das Asset Servicing einschließlich Digital Assets, das Privat- und Unternehmerkundengeschäft und das Assetmanagement“. Das Investment Banking ist damit das einzige der vier Geschäftsfelder, für das Wachstum nicht explizit auf der Agenda steht. Weitere Übernahmen würden Bentlage vor allem im Assetmanagement reizen. Den Sektor Alternative Assets forciert die Bank schon seit längerem.

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