Bad Bank

Länder forcieren Abbau von Ex-HSH-Schiffs­krediten

Die Bad Bank für notleidende Schiffskredite der ehemaligen HSH Nordbank kommt mit dem Abbau des Bestands schneller voran als geplant. Infolge der seit Ende 2020 deutlich verbesserten Lage auf den Schiffsmärkten und einer offenbar erfolgreichen ...

Länder forcieren Abbau von Ex-HSH-Schiffs­krediten

ste Hamburg

Die Bad Bank für notleidende Schiffskredite der ehemaligen HSH Nordbank kommt mit dem Abbau des Bestands schneller voran als geplant. Infolge der seit Ende 2020 deutlich verbesserten Lage auf den Schiffsmärkten und einer offenbar erfolgreichen Strategie zur vermögensschonenden Kreditabwicklung könnte die gemeinsame Abwicklungsanstalt der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein, die Portfoliomanagement (PM), eher aufgelöst werden als erwartet.

Die PM – die Ende 2015 als Anstalt öffentlichen Rechts errichtete HSH Portfoliomanagement – habe das dritte Quartal 2021 mit einem sehr guten Ergebnis abgeschlossen, teilten Schleswig-Holsteins Finanzministerin Monika Heinold (Grüne), Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) sowie der PM-Vorstand am Dienstag mit. Das im Zuge der Corona-Pandemie 2020 deutlich gestiegene negative Eigenkapital sei in den ersten neun Monaten dieses Jahres auf –368 Mill. von –775 Mill. Euro reduziert worden. Die Kreditrisikovorsorge sei im dritten Quartal in Folge gesunken. Zudem gäben Erträge aus der Rückzahlung von Engagements über den Anschaffungskosten aus dem Jahr 2016 Rückenwind für den Aufholprozess.

In diesem Jahr wurden den Angaben zufolge bislang 36 Schiffe abgebaut. Zum Ende des dritten Quartals hatte die PM demnach noch 108 Schiffe mehrheitlich aus dem Containersegment zur Absicherung des Kreditportfolios im Bestand. Man sei optimistisch, bis zum Jahresende 70% des Portfolios abzubauen. Die Anstalt hatte die Aufgabe übernommen, ein Mitte 2016 von der damaligen HSH Nordbank übernommenes Kreditportfolio von ausfallgefährdeten Schiffsfinanzierungen wertschonend abzuwickeln. Die Kredite mit einem Volumen von 4,1 Mrd. Euro, die mit 253 Schiffen besichert waren, wurden für 2,4 Mrd. Euro erworben. Die Transaktion diente zur Entlastung der Landesbank, die vor rund drei Jahren an eine Gruppe von Finanzinvestoren verkauft werden konnte und unter dem Namen Hamburg Commercial Bank als Spezialfinanzierer neu ausgerichtet wurde.

Infolge der außerordentlichen Marktentwicklung prüft die PM den Angaben zufolge einen gebündelten Verkauf des Restportfolios am Markt. In Zusammenarbeit mit einer Beratungsfirma würden Investoren angesprochen. Vor wenigen Wochen war bekannt geworden, dass auch die HSH Finanzfonds AöR vorzeitig – Ende August 2022 – beschleunigt abgewickelt werden könne. Diese 2009 entstandene Anstalt verwaltet Anleihen in Höhe von rund 3 Mrd. Euro. Diese Restschulden sollen zu gleichen Teilen auf Hamburg und Schleswig-Holstein verteilt und auf die Haushalte übertragen werden.