Italien

Mediobanca wächst kräftig

Getrieben von dem starken Wachstum im Investment Banking und im Assetmanagement hat die italienische Investmentbank Mediobanca Einnahmen und Gewinn im Neunmonatszeitraum ihres Geschäftsjahres 2020/21 (30.6.) deutlich gesteigert. CEO Alberto Nagel...

Mediobanca wächst kräftig

bl Mailand

Getrieben von dem starken Wachstum im Investment Banking und im Assetmanagement hat die italienische Investmentbank Mediobanca Einnahmen und Gewinn im Neunmonatszeitraum ihres Geschäftsjahres 2020/21 (30.6.) deutlich gesteigert. CEO Alberto Nagel ist optimistisch, dass mit der wirtschaftlichen Erholung auch die Konsumentenbank Che Banca, deren Einnahmen und Gewinn sanken, ihren coronabedingten Rückstand aufholen wird. Der Bankenchef peilt eine Pay-out-Quote von 70% an und zeigte sich sehr zufrieden mit den Ergebnissen, die über den Erwartungen lagen.

Einer Fusion mit der HVB-Mutter Unicredit, über die in Italien diskutiert wird, erteilte der CEO eine klare Absage. Ein Zusammenschluss zwischen einer spezialisierten Geschäftsbank wie Mediobanca und einer Universalbank ergibt nach seiner Ansicht geschäftlich keinen Sinn.

Die Einnahmen der Bank nahmen im Neunmonatszeitraum um 3% auf 1,96 Mrd. Euro zu, obwohl der Beitrag aus der 13-prozentigen Beteiligung an der Versicherung Generali auf 170,2 (i.V. 248,8) Mill. Euro sank. Haupttreiber des Wachstums war das Provisionsergebnis, das um 17% auf 571 Mill. Euro zulegte. Der Zinsüberschuss blieb mit 1,07 Mrd. Euro (–1%) annähernd stabil. Auch das Handelsgeschäft legte stark zu.

Die positive Entwicklung der Bank setzte sich im dritten Quartal fort und verstärkte sich teilweise, weil das Consumer Banking Erholungstendenzen zeigte. Der Nettogewinn verdoppelte sich im Quartal gegenüber der Vorjahresperiode auf 193 Mill. Euro. Deutlich verbessert hat sich Mediobanca insbesondere im Bereich M&A, in dem mittlerweile 40% der Einnahmen aus Frankreich stammen. Insgesamt hat das Investment Banking 232 (155) Mill. Euro zu dem um 9% auf 604 Mill. Euro gestiegenen Nettogewinn beigetragen. Die Konsumentenkreditsparte steuerte 216 (248) Mill. Euro bei, das Wealth Management 74 (67) Mill. Euro. In diesem Sektor sieht Nagel große Wachstumsmöglichkeiten und schließt mittelgroße Akquisitionen nicht aus.

Deutlich zurückgeführt wurden die Rückstellungen auf ausfallgefährdete Kredite – auf noch 53 (85) Basispunkte. Das Volumen ausfallgefährdeter Kredite sank auf netto 1,2 (1,9)%. Mediobanca gehört mit einer Cost-Income-Ratio von 46 (47)% zu den ertragsstärksten Instituten in Europa und ist mit einer Kernkapitalquote (CET1) von 16,3 (16,1)% auch eine der kapitalstärksten Banken.