Mitarbeiter kaum fit für künstliche Intelligenz

Accenture: Obwohl Banken um die Bedeutung neuer Technologien wissen, kommen Schulungen zu kurz

Mitarbeiter kaum fit für künstliche Intelligenz

fir Frankfurt – Bankmanager werden zunehmend der Bedeutung von künstlicher Intelligenz (KI) gewahr, unternehmen aber zu wenig, um ihre Mitarbeiter fit für den Umgang damit zu machen. Obwohl drei Viertel der Führungskräfte in deutschen Finanzinstituten davon ausgehen, dass KI in den nächsten Jahren die Branche umkrempeln wird, sehen lediglich 4 % der Spitzenbanker vor, bis 2021 in erheblichem Maße in Weiterbildung zu investieren. Zugleich sind sie aber der Meinung, dass nur jeder vierte Mitarbeiter für KI gerüstet ist. Dies zeigt eine Studie der Beratungsgesellschaft Accenture, für die 100 Führungskräfte aus Banken und 1 300 Bankangestellte ohne Managementverantwortung in elf Ländern befragt wurden, darunter Deutschland, China und die USA.”Ihre Mitarbeiter in der Zusammenarbeit mit KI zu schulen, hat in Banken aktuell nicht die nötige Priorität. Das birgt die Gefahr, dass diese wichtigen Technologien in Zukunft nicht richtig eingesetzt werden können und ihre Vorteile verschenkt werden”, wird Markus Hamprecht zitiert, Leiter Financial Services bei Accenture. Dabei seien gezielte Investitionen unabdingbar, um Wachstum durch die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine zu befördern. Geschehe dies, könnten die Erträge im globalen Bankensektor bis 2022 um ein Drittel steigen, geht aus der Studie hervor. Selbst die Zahl der Arbeitsplätze könne unter der Voraussetzung, dass die Mitarbeiter in Sachen KI unterstützt werden, um 14 % erhöht werden. Eine Mehrheit der befragten Führungskräfte deutscher Banken (60 %) rechnet demnach damit, dass KI in den nächsten drei Jahren einen Stellenzuwachs in ihrem Institut herbeiführen wird. “Mit der Weiterentwicklung von KI wird sich deren Rolle in Banken verändern und von der reinen Automatisierung in die Richtung gehen, menschliche Fähigkeiten zu ergänzen und zu verbessern”, sagt Hamprecht. Überraschenderweise spielen Befürchtungen, dass der zunehmende Einsatz intelligenter Technologien Arbeitsplätze kostet, der Studie zufolge keine Rolle. Deutsche Bankangestellte seien im Großen und Ganzen optimistisch gestimmt. 54 % glauben demnach, neue Chancen in ihrem Arbeitsbereich zu erhalten, und 55 %, dass sich ihre Karrierechancen verbessern. Positiv gestimmt sind vor allem die jüngeren Mitarbeiter. Die Zuversicht in die Fähigkeit, sich im Arbeitsalltag mit KI zurechtzufinden, ist in der Altersgruppe der Millennials am stärksten ausgeprägt (siehe Grafik). Von allen Befragten hierzulande glauben 43 %, dass intelligente Technologien ihre Effizienz steigern werden.