Negativzinsen

OLB hebt Freigrenzen an

Nachdem immer mehr deutsche Banken in den vergangenen Jahren Negativzinsen auf private Kunden-Einlagen erhoben und zugleich die Freigrenzen gesenkt hatten, setzt mit der Aussicht auf steigende Zentralbank-Zinsen offenbar eine Trendumkehr ein.

OLB hebt Freigrenzen an

Bloomberg Frankfurt

– Nachdem immer mehr deutsche Banken in den vergangenen Jahren Negativzinsen auf private Kunden-Einlagen erhoben und zugleich die Freigrenzen gesenkt hatten, setzt mit der Aussicht auf steigende Zentralbank-Zinsen offenbar eine Trendumkehr ein.

Die Oldenburgische Landesbank (OLB) hebt ab sofort die Freigrenzen für private Kunden deutlich an, wie sie am gestrigen Donnerstag mitteilte. Beim Girokontomodell M beispielsweise klettert die Grenze von 500000 Euro auf 1 Mill. Euro, beim Modell XL von 500000 Euro auf 5Mill. Euro. Erst bei höheren Einlagen werden 0,5% Strafzinsen fällig.

Bestehende Kunden und potenzielle Neukunden seien bei der OLB mit ihren Einlagen „sehr willkommen“, erklärte Aytac Aydin, Vorstandsmitglied der Bank und verantwortlich für das Retailgeschäft. Die OLB nutzt insbesondere die Kundeneinlagen zur Refinanzierung der ausgegebenen Kredite. Zum 31. Dezember lag das Kreditvolumen bei 17Mrd. Euro.

Angesichts der hohen Inflation gehen viele Marktteilnehmer davon aus, dass die Europäische Zentralbank ihren Einlagensatz von zuletzt minus 0,5% anheben wird. Sobald er positives Terrain erreicht, dürften sich viele Banken ganz von Negativzinsen verabschieden.

Die OLB, die Finanzinvestoren wie Apollo Global Management gehört, erwägt einen Börsengang. Sie hatte UBS, Deutsche Bank und Goldman Sachs ausgewählt, um ein IPO auszuloten, wie Bloomberg im März berichtete.