Wachstum

Sabadell schreibt wieder Gewinn

Gute Geschäfte in Spanien und Großbritannien haben Banco Sabadell im vergangenen Jahr ein dickes Plus beschert. Der einst angedachte Verkauf der britischen Tochtergesellschaft TSB ist damit vom Tisch.

Sabadell schreibt wieder Gewinn

ths Madrid

Banco Sabadell hat dank der Wiederbelebung des Bankgeschäfts in Spanien und vor allem der Kehrtwende bei der britischen Tochter TSB im vergangenen Jahr wieder Gewinn geschrieben. Spaniens viertgrößte Bank machte 2021 einen Reingewinn von 530 Mill. Euro, nachdem im Vorjahr wegen des Ausbruchs der Pandemie lediglich eine schwarze Null verbucht worden war. TSB hatte 2020 noch einen Verlust von 220 Mill. Euro geschrieben. Im vergangenen Jahr steuerte die britische Tochter 118 Mill. Euro zum Konzernergebnis bei. Ein Verkauf von TSB, über den bis vor kurzem noch laut nachgedacht worden war, stehe nun nicht mehr im Raum, wie der CEO von Sabadell, César González-Bueno, auf der Bilanzpressekonferenz am Donnerstag unterstrich. Die Spanier hatten ein Angebot der Co-operative Bank für TSB im Oktober abgelehnt.

Vorsichtig bei Risikovorsorge

Die Bank aus Barcelona profitierte 2021 von einem deutlichen Wachstum an Verbraucherkrediten und Hypotheken. Der Zinsüberschuss stieg gegenüber 2020 leicht um 0,8% auf 3,43 Mrd. Euro, während die Provisionen um fast 9% auf 1,47 Mrd. Euro zulegten. Die Kosten gingen um 2,3% zurück, und die Risikovorsorge fiel um 46% auf 1,2 Mrd. Euro. Letzteres geht auf TSB zurück, während in Spanien im vergangenen Jahr noch keine Rückstellungen aufgelöst wurden. Auch im laufenden Jahr werde man bei der Risikovorsorge in Spanien vorsichtig bleiben, obwohl die Risikokosten stetig fielen, sagte Finanzvorstand Leopoldo Alvear. „Wir sehen keine Gefahr bezüglich Firmenpleiten“, bemerkte CEO González-Bueno. Die Hilfskredite und das Kurzarbeitergeld hätten in Spanien gut funktioniert und die Wirtschaft gestützt.

González-Bueno erklärte mehrfach, dass die Bank keine Fusion im Auge habe. Entsprechende Gespräche mit dem heimischen Mitbewerber BBVA waren Ende 2020 gescheitert, doch hält sich am Markt hartnäckig die Spekulation über eine Konsolidierung um Sabadell. Nachdem 2021 die Dividende gestrichen wurde, will Sabadell nun 0,03 Euro pro Aktie zahlen, was einer Ausschüttung von einem Drittel des Gewinns entspricht.