Effizienz lässt zu wünschen übrig

AFME will europäischen Wertpapierhandel verbessern

Zu viele Trades im europäischen Wertpapierhandel kommen nicht ordnungsgemäß zustande. Die Finanzmarktlobby AFME hat die Gründe dafür untersucht.

AFME will europäischen Wertpapierhandel verbessern

Die AFME (Association for Financial Markets in Europe) hat sich zusammen mit Deloitte auf Spurensuche begeben, um die Ursachen für Fehltrades ("Settlement Fails") im Wertpapierhandel herauszufinden. Dafür habe man verschiedene Datenquellen im Post-Trade-Zyklus analysiert, teilt der Verband dazu mit. Verbunden ist das mit dem Hinweis, dass es in Europa bislang einen Mangel an hochqualitativen, granularen Daten zu Fehltrades und deren Ursachen gebe.

Im internationalen Vergleich eher ineffizient

Trotz wesentlicher Unterschiede in Marktstruktur und Standards, die einer Vergleichbarkeit im Weg stünden, lasse sich feststellen, dass Europa eine geringere Settlement-Effizienz als andere Währungsräume habe. Immerhin hätten sich seit der Einführung von Geldstrafen für Fehltrades, im Rahmen der Zentralverwahrer-Regulierung (CSDR), positive Effekte insbesondere im Aktienhandel gezeigt.

Dennoch gebe es weiterhin Ineffizienzen im Settlement, was zu erhöhten Kosten und Risiken führe. Deshalb habe man einige Vorschläge zur Verbesserung formuliert, auch um den Boden zu bereiten für eine potentielle Verkürzung des Settlement auf T 1, so die AFME.

Pete Tomlison, Director of Post Trade, hebt hervor, dass die Bedeutung der "Pre-Settlement Matching Processes" in Europa besonders hoch sei. Sprich, an diesem Punkt sollte man ansetzen.

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Insgesamt listet die AFME neun Verbesserungsvorschläge auf. Dazu zählt die Empfehlung, wirklich alle für das Settlement notwendigen Informationen in das System "Trade Date" einzupflegen, damit auf dieser Plattform die Allokations- und Bestätigungsprozesse abgeschlossen werden können.

Zudem soll als eine der weiteren Maßnahmen der Einsatz des Unique Transaction Identifier (UTI) im Nachhandel geprüft werden. Die Zentralverwahrer sollen zudem die Frequenz von "Settlement Batches" erhöhen oder auf Echtzeit-Abwicklung gehen, um mit erhöhter Harmonisierung die grenzüberschreitenden Transaktionen zu unterstützen. Die europäische Wertpapierbranche muss sich auf den ab Frühjahr verkürzten Settlement-Zyklus in den USA einstellen.

AFME will europäischen Wertpapierhandel verbessern

Kapitalmarkt-Verband geht Ursachen von Fehltrades nach

bg Frankfurt

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