F+B-Wohn-Index

Wohnungsmieten legen wieder stärker zu

Die Wohnungsmieten sind in Deutschland im zweiten Quartal nach einer zweieinhalbjährigen Stagnation wieder gestiegen. Für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern sieht es anders aus.

Wohnungsmieten legen wieder stärker zu

tl Frankfurt

Die Wohnungsmieten sind in Deutschland im zweiten Quartal nach einer zweieinhalbjährigen Stagnation wieder gestiegen, während sich die Preissteigerungen bei Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern abgeschwächt haben. Dies zeigt der F+B-Wohn-Index Deutschland, den das Forschungs- und Beratungsunternehmen F+B quartalsweise erhebt. Basis sind um empirische Transaktionsabschläge und Georeferenzierung bereinigte An­­gebotsdaten von mehr als 30 Millionen Objekten.

Ob diese, so F+B-Geschäftsführer Bernd Leutner, bemerkenswerte Entwicklung eine Trendumkehr ist, könne noch nicht sicher beurteilt werden. Eigentumswohnungen verteuerten sich um 1,0% gegenüber dem Vorquartal, Ein- und Zweifamilienhäuser nur noch um 0,4%. F+B verweist aber darauf, dass die Anzeigen im Wohneigentum-Segment im zweiten Quartal im Vergleich zum ersten Quartal um fast ein Viertel zurückgegangen sind. Ein Teil dieses Rückganges ist auf mehr Direktvermarktung unter Umgehung der On­line-Portale zurückzuführen, so F+B.

Die Neuvertragsmieten sind im Vergleich des zweiten zum ersten Quartal um 1,1% gestiegen. Im Jahresvergleich mit dem zweiten Quartal 2020 lag die Wachstumsrate der Angebotsmieten noch bei 0,5%. „Die zwischenzeitliche Entspannung bei der Corona-Pandemie im zweiten Quartal dieses Jahres führte offenbar zu einer erhöhten Nachfrage nach Mietwohnungen, die auf ein um 23% reduziertes Anzeigenvolumen traf“, stellt Leutner fest. „Durch diesen Gap zwischen Angebot und Nachfrage entstand die ungewöhnlich hohe Steigerungsrate bei den Angebotsmieten im Bundesdurchschnitt.“ Die Bestandsmieten verteuerten sich bundesweit mit 0,4% im Vergleich zum Vorquartal deutlich weniger stark, allerdings mit leicht anziehender Tendenz.