Fed

Der bevorzugte Inflationsindikator der US-Notenbank ist im Juni auf Jahressicht weniger gestiegen. Das wiederum erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Zinswende im September.

Seit genau einem Jahr liegt der Zielkorridor für den US-Leitzins bei 5,25 bis 5,5%. Das wird auch kommende Woche so bleiben. Dennoch rückt die Zinswende in greifbare Nähe.

Die Produktion in der US-Industrie hat im Juni mit solidem Tempo zugelegt. Insgesamt signalisieren die jüngsten Daten eine weiche Landung und lassen wegen der niedrigeren Inflation die Zinswende in greifbare Nähe rücken.

Im zweiten Halbjahr wird es zu Zinssenkungen kommen. Eine weitere bei der EZB. Und die Fed kommt auch zum Zug.

In den USA sind im Juni die Preise für Konsumgüter zum ersten Mal seit der Corona-Pandemie zurückgegangen. Nun wächst der Druck auf die Fed, möglichst bald mit Zinssenkungen zu beginnen.

Nach Ansicht von US-Notenbankchef Jerome Powell muss die Fed eine Gratwanderung meistern: Zwischen Inflationsbekämpfung auf der einen und dem Erhalt soliden Wirtschaftswachstums auf der anderen Seite.

Zinssenkungshoffnungen der Anleger in Richtung Fed schieben zur Wochenmitte den Dax an, der zur Mittagszeit 1% im Plus liegt. Mit Spannung blicken die Anleger nun auf die am Abend anstehenden Fed-Protokolle, die mehr Aufschluss darüber geben sollen, ob vielleicht schon im September der lang erwartete Zinsschritt in den USA ansteht.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde beobachtet den zunehmenden Protektionismus mit Sorge. Dennoch zeigt sie sich optimistisch bezüglich der jüngsten Inflationsentwicklung. Grund zur Eile habe die EZB mit einer Zinssenkung dennoch nicht.

Die Notenbankchefs Christine Lagarde und Jerome Powell verbreiten in Sintra Optimismus bezüglich der Entwicklung der Inflation. Gleichzeitig mahnen sie bei Zinssenkungen jedoch zur Geduld.

Der Teuerungsdruck hat in den USA im Mai nachgelassen. Der PCE-Preisindex, das bevorzugte Inflationsmaß der Notenbank, rutschte auf den tiefsten Stand seit drei Jahren und erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Zinswende im September.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) schätzt in seinem Länderbericht die konjunkturelle Entwicklung in den USA positiv ein und erwartet früher als die Fed, dass das Inflationsziel erreicht werden kann.

AGI sieht bei der EZB noch maximal zwei Zinsschritte in diesem Jahr. Bei der Fed könnte es höchstens einer werden. Im Blick hat der globale Assetmanager auch den Bereich Private Markets, der attraktive Perspektiven bietet.

Anleihen haben angesichts der Zinssenkungsfantasie noch Potenzial für Kursgewinne. Das ist die Einschätzung von Bond-Experte Bastian Gries von Oddo BHF. Einen Blick sollten Anleger auf den Bankensektor werfen, den Gries angesichts der derzeitigen Prämien als attraktiv einstuft.

„Die Geldpolitik wirkt restriktiv“, sagt Fed-Notenbanker Thomas Barkin mit Blick auf den Konsum und den Arbeitsmarkt. Signale für eine baldige Zinssenkung sendet er dennoch nicht.

Für Frank Engels, CIO von Union Investment, bleibt das Kapitalmarktumfeld auch in der zweiten Jahreshälfte gut. Aber der Rückenwind lasse etwas nach. "Aktien bleiben unsere Favoriten", erklärt Engels.

Die Hoffnung auf eine Zinssenkung in den USA erhält wieder Auftrieb. Die Importpreise sind im Mai nicht weiter angestiegen. Der Preisdruck lässt etwas nach.

Die US-Notenbank hat zuletzt einige ermutigende Signale erhalten. Mit einer Zinssenkung kann und sollte sich die Fed dennoch Zeit lassen.

Fed-Chef Jerome Powell vermeidet bei der Pressekonferenz nach dem Zinsentscheid am Mittwoch jegliche Signale für den möglichen Zeitpunkt einer ersten Zinssenkung. Neue Wirtschaftsdaten und Äußerungen interpretieren Analysten unterschiedlich. Das Rätselraten um den künftigen Kurs der Fed geht weiter.

Nach einigen Monaten mit einer überraschend hartnäckigen Inflation hat die Teuerung in den USA im Mai entgegen den Erwartungen nachgegeben. Die Hoffnung an den Finanzmärkten auf eine Zinssenkung der Fed im September steigt.

Die Strategen von Carmignac erwarten in ihrem Ausblick zunehmende Spannungen an den Kapitalmärkten. Daher bevorzugen sie kürzere Laufzeiten bei Staatsanleihen sowie einer Barbell-Strategie, die Inflationsabsicherungen mit Qualitätsaktien kombiniert.