Unicredit

CEO Orcel präsentiert seine erste Bilanz

Andrea Orcel hat bei der Unicredit Strukturen vereinfacht, Komplexität rausgenommen und Doppelstrukturen beendet. Bis 2024 peilt der CEO kräftige Ertrags- und Gewinnsteigerungen an.

CEO Orcel präsentiert seine erste Bilanz

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Donnerstag, 27.1.:

Die HVB-Mutter Unicredit stellt die erste Jahresbilanz vor, die CEO Andrea Orcel (fast) vollständig zu verantworten hat. Seit seinem Amtsantritt am 15. April hat er kräftig herumgewirbelt. Das Italien-Geschäft wurde gestärkt und verselbständigt, und es gab tiefgreifende organisatorische und personelle Veränderungen bei der Bank. Orcel hat Strukturen vereinfacht, Komplexität rausgenommen und Doppelstrukturen beendet. Er setzt auf eine Stärkung des Kerngeschäfts mit höheren Margen.

Der neue CEO prüfte den Erwerb der staatlichen Bank Monte dei Paschi di Siena (MPS), griff aber wegen der damit verbundenen Risiken dann doch nicht zu. Unter Orcel zog sich Unicredit vollständig aus der Türkei zurück. Berichten zufolge hat er Interesse, die russische Otkritie zu erwerben, denn er ist nicht grundsätzlich gegen Übernahmen, sofern sie wertsteigernd und strategisch sinnvoll sind.

Im Dezember stellte die Bank ihren neuen Strategieplan bis 2024 vor. Für 2021 peilt Unicredit Erträge von mehr als 16 Mrd. Euro und einen Nettogewinn von 3,3 Mrd. Euro an. Durch Effizienzsteigerungen, Kostensenkungen und die Digitalisierung peilt der frühere UBS-Investmentbank-Chef Orcel bis 2024 kräftige Ertrags- und Gewinnsteigerungen an und will an die Aktionäre in Form von Dividenden und Aktienrückkaufprogrammen 16 Mrd. Euro ausschütten. Die personelle Schrumpfkur bei dem Institut geht weiter, vor allem auf Kosten der deutschen HVB, bei der weitere 1100 Stellen wegfallen sollen. Nun soll offenbar die deutsche Immobiliensparte Wealthcap verkauft werden. Am Aktienmarkt kommt der Kurs Orcels gut an. Das Papier hat seit seinem Amtsantritt um rund 60% zugelegt.

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