Internetkonzern

Für United Internet rückt der Tag der Wahrheit näher

Die Aktie von United Internet kommt nicht in Fahrt. Daran hat auch das Ionos-IPO, mit dessen Emissionserlös ein Aktienrückkauf getätigt wurde, nichts geändert.

Für United Internet rückt der Tag der Wahrheit näher

hei

Donnerstag, 30.3.:

Die Konzernbilanz für 2022, die United Internet am kommenden Donnerstag vorlegt, dürfte an dem Tag für die Anleger nicht allzu sehr im Mittelpunkt stehen – zumal die Zahlen kaum Überraschungen bieten dürften, denn nach neun Monaten hatte der Internetkonzern den Ertragsausblick noch mal leicht angehoben. Grund dafür war allerdings der schleppende Fortschritt beim 5G-Netzausbau, wo die börsennotierte Tochter 1&1 meilenweit hinter den Vorgaben der Bundesnetzagentur zurückliegt. Die Behörde ermittelt, ob 1&1 die Verzögerungen selbst zu vertreten hat. In diesem Fall droht eine saftige Geldbuße. United Internet verweist auf den Vertragsbruch des Hauptlieferanten Vantage Towers für den Netzausbau, jedoch werden die Investoren allmählich ungeduldig und wollen wissen, ob 1&1 nun alternative Lösungen gefunden hat, die echten Baufortschritt bringen.

Die 1&1-Aktie hat binnen Jahresfrist fast die Hälfte an Wert verloren. Auch die Aktie von United Internet steht unter Druck. Sie hat 43% eingebüßt. Wenig Impulse brachte dabei auch der missglückte Börsengang der Webhosting-Tochter Ionos, die ebenfalls am Donnerstag Zahlen für 2022 vorlegt. Sie war Anfang Februar am unteren Ende der Bookbuildingspanne platziert worden, seither ging es nur abwärts, seit dem IPO steht ein Minus von einem Fünftel zu Buche. United Internet hat den Emissionserlös in einen Aktienrückkauf gesteckt, ohne dem eigenen Kurs damit auf die Sprünge helfen zu können. Der Konzern hält noch 62% an Ionos und will langfristig die Mehrheit behalten.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.